Donnerstag, 31. Dezember 2009

Frohes neues Jahr

Guten Rutsch!

Leben und Reisen in Zeitraffer: "Und wehe Sie meckern!"

Hat dann ja doch noch geklappt mit der Lufthansa.

Der Flug von Kairo nach Frankfurt war unspektakulär, angenehm und kurz. Die zwei Tage Deutschland waren natürlich viel zu kurz.

Mein Programm war so dicht gepackt, dass ich für den Rückflug nach Kairo gestern etwas spät am Flughafen Frankfurt ankam. Natürlich checke ich vorab schon online ein und drucke meine Boardkarte, das spart dann schon etwas Zeit.

Als ich dann mein Gepäck aufgegeben habe, riss der Mann am Schalter meine Boardkarte entzwei und druckte eine neue. Beim Nebenschalter fragte er dann nach einem First-Class-Umschlag. Etwas verduzt meinte ich, dass ich doch nur einen Business-Flug hätte. Seine Antwort: "Jetzt nicht mehr, und wehe Sie meckern!"

Und so bin ich erster Klasse nach Kairo geflogen.

Sonntag, 27. Dezember 2009

Merke: Von Alexandria nach Kairo nimmt man den Zug!

Ein neuer Tag, ein neuer Versuch. Nach einer doch eher unentspannten Nacht führt mich der erste Gang aus der Wohnung zum Bahnhof Sidi Gaber. Irritationen über das Verbleiben des Ticketschalters lassen sich durch wiederholtes Nachfragen aus der Welt schaffen. Am Ende halte ich eine Erste-Klasse Bahnfahrkarte für den 20 Uhr Zug in der Hand und verbringe den Rest des Tages in der CityCenter Mall.
Zeitsprung. Um viertel nach acht kommt mein Zug am Bahnsteig an und ich steige vergnügt ein. Immerhin bin ich damit schon einen Schritt weiter als gestern. Ein freundlicher kanadischer Journalist leistet mir Gesellschaft, dem ich dabei helfen konnte, den richtigen Bahnsteig zu finden. Nach zweieinhalb durchgequatschten Stunden erreiche ich Kairo, Ramses Station.
Natürlich stürzt sich gleich ein Taxifahrer auf mich. Mit zwei großen Trolleys kann man auch nicht so einfach davon laufen. Hier hilft nur der Frontalangriff, d.h. ich sage ihm auf (ägyptischem) Arabisch, dass ich zum Flughafen möchte und wieviel er dafür verlangt. In Englisch verlangt er dafür 70 Pfund. An sich gar nicht verkehrt, von den Bahnhofs-, Flughafen- und Mall-Halsabschneidern ist man schlimmeres gewohnt. Trtotzdem versuche ich noch was rauszuholen und biete auf Arabisch 50 Pfund an. Darauf erwidert er, dass da doch noch Gebühren am Flughafen anfallen und wenn ich seine 70 akzeptiere, dann ist alles inklusive. Das ist ein Deal.
Am Taxi angekommen lädt er meine Trolleys ein und nimmt auf dem Beifahrersitz Platz. Der Fahrersitz ist für seinen Vater, den eigentlichen Fahrer. Der Vater wird auch sofort informiert, dass der Fahrgast scheinbar Arabisch kann. Ein eindeutiges Zeichen, sich zu benehmen.
Obwohl ich die Fragen nach meinem Heimatland und aktuellen Wohnort nicht verstehe, kann ich sie mittlerweile immerhin erkennen und die passenden Antworten geben. Das Vater-Sohn-Gespann wirkt auf mich in diesem Moment wie zwei Bergsteiger, die dem Yeti begegnet sind. Ein wehrhafter Ausländer, davon haben sie zwar mal gehört, aber dass sie so einem wirklich mal begegnen würden...
Die Fahrt verläuft ohne Zwischenfälle und um viertel nach elf bin ich am Terminal 3.
Es ist noch viel zu früh zum Einchecken, natürlich. Also esse ich etwas, bestelle einen Cappucino und nehme mir etwas Zeit, das Blog zu aktualisieren.

Die Lage spitzt sich zu

Fünf Minuten vor eins. Man macht mich wiederholt darauf aufmerksam, dass es keien Chance gibt Kairo zu erreichen. Angeblich würden mittlerweile auch Flüge nach Kairo auf den Flughafen Borg-el-Arab umgeroutet, Alexandrias zweiter Flughafen außerhalb der Stadt. Den Wahrheitsgehalt aller Aussagen ziehe ich stark in Zweifel, schließlich bin ich nicht den ersten Tag in diesem Land.
Ich gebe also auf für heute. Was jetzt? Beim Verlassen des Flughafengebäudes stehe ich unvermittelt in einer dicken Suppe. Der Nebel, der die Stadt umhüllt hätte die Hauptrolle in einem John Carpenter Film verdient. Ein Taxifahrer ist noch da und fährt mich mit angepasster Geschwindigkeit nach Hause.
Ich suche die Hotlinenummer der Lufthansa und rufe mal an. Wie befürchtet weiß die Lufthansa nichts von einer Sperrung des Kairiner Flughafens. Ich bitte also darum, meinen Check-In für den heutigen Flug zu streichen und meinen Flug auf morgen umzubuchen. Kein Problem, endlich mal eine gute Nachricht.
Trotzdem traue ich der Egypt Air nicht. Die Flugverbindung von ALY nach CAI scheint sehr labil zu sein. Ich werde den Verdacht nicht los, dass man keine Lust hatte, für einen einzigen Passagier zu fliegen.

Samstag, 26. Dezember 2009

Eine Reise

Jetzt sitze ich hier, Alexandria Airport Al-Nohza. Weit bin ich nicht gekommen.

Dabei fing alles so gut an. Ich hatte die perfekte Flugverbindung von Kairo nach Frankfurt rausgesucht. Und dann einen angenehmen Zubringerflug von Alex aus gefunden. Morgen, um 0:30 Uhr sollte es losgehen. Dann sehr bequeme 3 Stunden Aufenthalt in Kairo bevor um 4:30 der Flieger nach Frankfurt startet.

Als ich vorhin hier am Flughafen ankam, wurde ich schon sehr beäugt. Nach Kairo? Heute? Wer ich denn überhaput sei? Und das alles noch bevor ich das Flughafengebäude betreteten hatte. Einmal drinnen überraschen mich zwei deutschsprechende Egypt-Air Mitarbeiter am Schalter für Innlandsflüge mit der Auskunft, dass ich der einzige Passagier sei. Mit dem Check-In müsse ich auch noch etwas warten, weil es noch zu früh ist.

Es vergehen gerade mal zwei Minuten bevor ein weiterer Egypt-Air Mensch zu mir kommt. Ob ich denn einen Anschlussflug ab Cairo hätte? Klar, nach Frankfurt. Er verschwindet und kommt zurück. Mit schlechten Nachrichten: Das Wetter in Alex und Kairo sei sehr schlecht. Sie wissen noch nicht, ob die Maschine starten wird. Alternativ bietet er mir an, mich mit einer Limousine nach Kairo zu bringen, damit ich von dort aus meinen Flug nach Frankfurt nehmen kann. Ok, ich willige ein.

Wieder vergehen zwei Minuten und er kommt zurück. Wieder mit schlechten Nachrichten: Auch die beiden Straßen nach Kairo sind wegen des Wetters geschlossen worden. Am Besten wäre es, ich fahre jetzt heim und versuche an einem anderen Tag zu reisen. Davon bin ich nicht begeistert. Er verschwindet nochmal. Als er zurück kommt meint er, dass auch der Flughafen Kairo derzeit geschlossen sei. Die Lufthansa-Maschine für mich werde zwangsläufig also auch verspätet sein. Ich könne ja noch warten und hoffen, dass es klappt. Gegen ein Uhr soll es dann Neuigkeiten geben. Ich habe noch 1 Stunde und 5 Minuten vor mir, und bin noch nicht einmal vom Startort losgekommen.

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Frohe Weihnachten!

Bei aller Reiserei und Hektik wünsche ich allen eine geruhsame Zeit und ein besinnliches Fest.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Endstation :-)

Der Flug wurde letzten Endes auf 3 Uhr verlegt. Ok, auch das hat nicht ganz geklappt, aber ich will nicht meckern. Um 5:10 Uhr ägyptischer Zeit bin ich - sehr holprig - in ALexandria gelandet. Es hat dann noch etwas länger gedauert bis mein Koffer endlich auf dem Gepäckband erschien. Um viertel nach 6 bin ich in der Wohnung angekommen. Gute Nacht!

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Leaving Riyadh

Der letzte Arbeitstag diesen Jahres in Riad. Schön. Befreiend.

Der übliche Stress, so viel noch zu erledigen. Die Arbeit eines Monats muss diesmal in der Hälfte der Zeit durch sein. Bevor alle in die Weihnachtsferien verschwinden führen wir alle losen Enden zusammen und schließen ab, was sich irgendwie abschließen lässt.

Stunde um Stunde vergehen. Ich schaffe es nicht, das Büro so früh zu verlassen wie ich will. Diesmal schauen die saudischen Kollegen noch vorbei, bevor sie ins Wochenende gehen. Man spricht es nicht aus, aber ihr Grinsen verrät, dass sie sich mindestens genauso auf die Weihnachtsferien freuen wie wir. In der Zeit lassen wir sie schließlich in Ruhe. :-)

Ich gehöre zu den letzten, die noch da sind. Endlich raus, zum Hotel, packen. Diesmal anders als sonst, ich werde drei Wochen lang weg sein. Was kommt mit nach Alex, was bleibt in Riad, was gehört ins Handgepäck? Alles zusammen, gerade rechtzeitig, gleich kommt mein Taxi zum Flughafen.

Auschecken, die Rechnung beanstanden, weil jemand anderes auf mein Zimmer Essen bestellt hat. Storno, nochmal, bis alles stimmt. Das Taxi wartet. Koffer, Gitarre, Rucksack, fertig.

Auf der Fahrt zum Flughafen schlafe ich schon ein. Ich werde vorm Terminal wach. Innerhalb kürzester Zeit bin ich eingecheckt und habe meine Boardkarte. Dann das böse Erwachen. Himmel und Menschen, der Flughafen platzt aus allen Nähten. Scheinbar versuchen sämtliche Expats rechtzeitig vor Weihnachten aus Riad rauszukommen. Diesmal tun es die Europäer und Amerikaner den Indern gleich und fluten in rauhen Mengen die Abflughalle. Ich stehe fast eine halbe Stande vor der Passkontrolle an. Durch, Security Check, und nach rechts zum Costa. Nach dem üblichen Cappucino ist es fast schon Zeit fürs Boarding. Die Tafel zeigt ein Delay an: Mein Abflug wurde von 21:30 Uhr auf 0:30 Uhr verlegt. Zum Fluchen bin ich zu müde. Als ich mich umdrehe kommt mir der Manager der Egypt Air entgegen. Er entschuldigt sich und erklärt die Verspätung mit dem schlechten Wetter in Alexandria. Andrea hat mich ja bereits am Telefon davor gewarnt.

Die Lounge vergibt zum Glück Tagespässe. 100 gut angelegte Rial. Strom, Internet... wenn auch miserabel. Snacks und Getränke. Alles natürlich ungesund, aber das ist egal, jetzt zählt nur noch die Endorphinausschüttung. Donut, Cola und laute Musik über den Kopfhörer.

Mein Nebenmann will schon erfahren haben, dass die Maschine von Jedda nach Alex gleich auf Morgen verschoben wurde. *seufz* Ein Egypt Air Mitarbeiter sieht mich und will mir ein paar aufbauende Worte mitgeben. Er erwartet, dass wir um 0:30 Uhr boarden.

Es ist jetzt 22:45 Uhr. Ich bin mal wieder in Riad gestrandet.

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Ein guter Start ins Wochenende

Meine Reise nach Alexandria gestern war wirklich mal gelungen.

Ich war fast schon exakt zwei Stunden vor geplantem Abflug am Flughafen. Ein Musterpassagier, nicht wahr? Trotzdem reden wir hier über Riad, da kann alles mögliche passieren.

Mein erster Gedanke beim Eintritt in die Halle des internationalen Terminals ist dann auch kein guter. Es wimmelt nur so von Menschen, die scheinbar alle mehr oder weniger ferne Ziele in Asien ansteuern. Schätzungsweise 27 Millionen Gepäckwägen warten bereits am Röntgengerät der Sicherheitskontrolle. Das ist übrigens vor den Airlineschaltern, an denen man sein Gepäck aufgibt und die Boardingkarte erhält.

Mit europäisch-deutscher Arroganz geht es an den Wägen samt ihren Fahrern vorbei. Schlechtes Gewissen? Nein, dazu muss man das selbst sehen. Da steht nämlich keine ordentliche Schlange, bei der einer nach dem anderen durch die Schleuse geht. Es ist ein Pulk, in dem alle kreuz und quer stehen, ständig schieben, drücken oder die Richtung wechseln. Wichtig: Immer einen Blick auf die eigenen Fersen werfen, damit man nicht von einem amokfahrenden Wagen niedergestreckt wird.

Am Röntgengerät nutze ich die 5 Sekunden, die der Gepäckträger aus Bangladesh braucht, um den nächsten Koffer (ca. 3 mal so groß wie er selbst) aufs Band zu hieven. Die Lücke, die er lässt, reicht für meinen Rucksack.

Auf der anderen Seite sieht die Lage ähnlich chaotisch aus. Dummerweise auch bei Egypt Air. Es ist nicht der Fehler der Airline, aber ihr Problem. Da stehen viele Inder und Pakistanis, die ganz bestimmt auch nach Indien oder Pakistan wollen. Das Schalterpersonal aller Airlines, die alle betroffen sind, versucht die Menschen an die richtigen Schalter zu verweisen. Aber ähnlich wie an der Sicherheitskontrolle will man sich mit dem Gedanken, Schlangen zu bilden, nicht anfreunden. Schon gar nicht, wenn man auf 4 Schalter verteilt werden soll, obwohl doch 20 da sind. Das diese 16 anderen Schalter keine Tickets nach Indien oder Bangladesh ausstellen, sondern nach Oman, Ägypten, Jordanien usw. lässt sich jeder Reisende lieber im Einzelgespräch persönlich erläutern.

Ich stehe noch direkt hinter der Kontrolle und mache mir einen Eindruck von der Lage. Ganz rechts beim Serviceschalter der Egypt Air steht der diensthabende Manager. Mittlerweile erkenne ich die Männer von Egypt Air. ;-) Als er mit sorgenvoller Miene über die Menge blickt, macht er mich aus und winkt mich zu sich rüber. Er läuft mir sogar entgegen, begrüßt mich freundlich und nimmt meinen Pass samt Ausdruck des E-Tickets. 30 Sekunden später ist er wieder da mit meinen Papieren und meiner Boardkarte. So schnell bin ich noch nie zu meinem Boardingpass gekommen.

Passkontrolle, Sicherheitskontrolle (ja, nochmal) und ich bin in der Abflughalle. Auf gehts zum Costa in der rechten Ecke. Dort lümmelt bereits eine kleine Schar Kollegen mit Ziel Dubai bei Muffins und Cappucinos rum. Ich lasse mir ein Chicken Arrabiata Sandwich schmecken.

Als es endlich Zeit wird, ans Gate zu gehen, bricht noch einmal Hektik aus. Die Maschine ist diesmal relativ gut gebucht. Und mit einem Mal springen sämtliche Passagiere auf, um im Pulk zum Boarding zu stürmen. Hier wieder das Ding mit der Schlange... Sonst probieren die Egypt Air Leute immerhin, die Ordnung durchzusetzen, heute geben sie sich geschlagen.

Ich sehe es locken und nehme direkt neben dem Durchgang zum Flugzeug platz. Sollen die anderen erstmal an Bord gehen, ich habe ja nur einen Rucksack, dafür findet sich immer Platz. Also schaue ich mir auf meinem Archos weiterhin eine der letzten Folgen "Prison Break" an.

Endlich wird es ruhiger. Die restlichen Passagiere, die wie ich sehr gelassen wartetenm, sammeln ihre 7 Sachen zusammen. Also gehe ich mal los. Der Mann, der die Boardingkarten prüft, liest meinen Namen, sortiert die Karte aus und gibt mir ein Upgrade in die Business Class. Heute macht die Egypt Air bei mir jede Menge Punkte gut. ;-) Ich verzeihe ihnen auch die Verspätung, die wir mal wieder haben. (30 Minuten, nichts schlimmes, letzte Woche bei NAS Air waren es fast 3 Stunden...)

Als ich den Schlauch zum Flieger entlang laufe begnegne ich auch dem Pulk wieder. Diesmal direkt an der Flugzeugtür. Was solls, die Geduld habe ich auch noch. Es wird dann aber lustig, als mir der etwas ältere ägyptische Herr vor mir auffällt, der an einer Schnur einen Reisetasche und Nylontüte (zum Bersten gefüllt mit Supermarkteinkäufen) hinter sich herzieht. Ständig dreht er sich nach hinten und schreit so laut er kann nach seinem Freund Hassan. Der antwortet, ebenfalls so laut er kann. Das ist bemerkenswert, sie sind nämlich nur zwei Meter auseinander und sonst ist alles sehr leise.

Es rüttelt den Flieger unterwegs ein paar mal durch. Scheinbar haben wir schlechtes Wetter. Die Landung in Alex bestätigt das: es regnet.

Der Regen hat Alexandrias Straßen mit Wasser voll laufen lassen. Die Corniche gleicht an einigen Stellen einem See. Mein Fahrer muss einige Schleichwege nehmen um wieder auf befahrbare Abschnitte zu stoßen. Nach fast einer Stunde Taxifahrt bin ich am Ziel.

Mittlerweile bin ich ausgeschlafen. Die Sonne scheint zwischen ein paar Wolken hindurch, es sind 22 Grad. :-)

Sonntag, 6. Dezember 2009

Kinotipp: A Christmas Carol

Gesehen in den Reel Cinemas, Dubai; Englisch mit arabischen Untertiteln.

Der Film haut nicht vom Hocker. Aber: Die 3D-Aufführung eines Animationsfilms war ein wahres Vergnügen. Damit kann man bei mir punkten. Außerdem ist Weihnachtszeit und davon kriegt man in Riad ohnehin nichts mit. Und auch in Ägypten oder Dubai wirkt es verkitscht und falsch. Es ist eben nicht richtig Weihnachten, wenn im T-Shirt am Strand entlang läuft...

Also hat der Film meine Empfehlung für alle, die sich einen Schuss Weihnachten in der arabischen Welt wünschen.

A Christmas Carol in der Internet Movie Database

Reisetipp: The Address Downtown Burj Dubai, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate

Letztes Wochenende war ich mal wieder in Dubai.

Großes Lob an meinen Kollegen Hansi! ;-)

Hansi hat da dieses Hotel aufgetrieben, The Address. Es liegt direkt neben dem höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Dubai. Gleich nebenan befindet sich die Dubai Mall, wahrscheinlich auch die größte Mall der Welt.

Vom Balkon des Zimmers auf der 12. Etage blick man direkt über den künstlichen Teich zum Turm. Das Zimmer ist angenehm groß, das King-Size Bett steht leicht schräg in den Raum. Alles ist sehr modern, schlicht und schick eingerichtet. Im Badezimmer ist die Toilette abgetrennt, genau wie auch die Dusche. An der Wand zwei Waschbecken und schließlich die breite Badewanne. In den Wänden befinden sich Einbauregale, die ausreichend Platz für eigene Artikel bieten.



Zugegeben, die Minibar sowie alle sonstigen Leistungen des Hotels sind nicht billig. Man könnte auch sagen: richtig teuer. Das spielt aber dank der benachbarten Mall keine Rolle, denn dort kann man sich mit allem eindecken, was man sich vorstellen kann. Besonders zu empfehlen ist das Japengo. Es nennt sich zwar Café, bietet aber eine interessante Speisekarte und das beste Sushi, das ich bislang im Mittleren Osten gegessen habe.

Zurück zum Hotel: In der 63. Etage gibt es eine Bar, die einen sagenhaften Stadt auf den Turm und die Stadt bietet. Von da oben lässt sich erstmals auch ermessen, wie groß der Burj Dubai wirklich ist. Auf der Hotelterasse gibt es eine Poolbar, von der aus man den Teich zwischen Mall und Burj überblickt. Man hat von dort beste SIcht auf die Fontänenshow der Fountain, die - wer hätte es gedacht - größte Fontäneninstallation der Welt.

Kinotipp: 2012

Gesehen im CityStars, Kairo; Englisch mit arabischen Untertiteln.

Ein Kollege hat es gewagt mich auf die Story anzusprechen. Wer darauf wert legt, soll ein Buch von Neal Stephenson lesen oder die Fernsehserie Dexter schauen. Kino steht für große Leinwände und die müssen angemessen mit opulenten Bildern befüllt werden.

In diesem Sinne steht ein Film wie 2012 im 21. Jahrhundert für Kino schlechthin. Das Lehrbuch der Ästhetik sollte um das Kapitel "Weltuntergang" bereichert werden. Und dann auf diesen Film verweisen.

Im nächsten Emmerich-Film erwarte ich mindestens die Zerstörung des Sonnensystems.

2012 in der Internet Movie Database

Montag, 16. November 2009

Zeichen der Zeit: Unruhe an der saudischen Grenze zum Jemen

Die Saudis haben ja kürzlich ein Projekt zur Absicherung ihrer Grenzen gestartet. Da sollen dann neue Grenzanlagen gebaut werden. Schade nur, dass man sich als Pilotbauabschnitt die Grenze zu den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgesucht hat.

Die Südgrenze zum Jemen hätte eine Absicherung scheinbar dringender nötig.

Das sollen derzeit die saudischen Streitkräfte ausbügeln.

Nahtoderfahrung

In Riad ist jeder Tag für sich Grund genug das Leben zu feiern. Zugegeben, die Möglichkeiten des Feierns sind eher begrenzt. Aber wenigstens sollte man sich mindestens einmal am Tag freuen, gesund zu sein.

Der Straßenverkehr in Riad ist tödlich. Das ist keine Übertreibung, sondern eine nüchterne Feststellung. Eine Statistik, die Anfang des Jahres in der Saudi Gazette erschien, sagt aus, dass alle 90 Minuten ein Mensch in Riad bei einem Verkehrsunfall stirbt. An einem einzigen Abend hätte es mich gleich zwei Mal fast erwischt.

Da war da die Fahrt vom Büro zum Hotel: Auf der geraden - aber unmarkierten - Straße parallel zur Schnellstraße überholt mein Taxifahrer einen in langsam in Schlangenlinien dahinschleichenden Toyota. Der Fahrer, ein junger Saudi, hat Mühe, die freie gerade Straße einzusehen, weil sein Kopftuch immer wieder in sein Sichtfeld rutscht. Seine Situation verschlimmert sich zusehends weiter, weil er mit der linken Hand sein Handy über dem Kopftuch gegen eine Stelle an seinem Kopf drückt, an der er sein linkes Ohr vermutet. Abwechselnd nutzt er seine rechte Hand um sich das Tuch aus den Augen zu ziehen und zum Lenkrad zu greifen, damit der Wagen nicht komplett von der Straße abkommt. Dann blicke ich nach vorne und sehe, dass uns ein Pick-Up auf der anderen Straßenseite entgegenkommt. Die Straße ist zwar breit, aber so breit? Ich hoffe, dass wir schnell am Toyota vorbei ziehen und wieder nach rechts fahren können. Just in diesem Moment zieht hinter dem Pick-Up ein Chevi raus, der vorher nicht zu sehen war. Der Chevi beschleunigt und steuer frontal auf uns zu. Geistesgegenwärtig schaltet mein Fahrer einen Gang runter und drückt das Gaspedal bis zum Anschlag. Wir schießen auf den Chevi zu und schneiden den Toyota gerade noch rechtzeitig, um den Aufprall zu verhindern. Das Taxi wackelt. Der Saudi im Toyota telefoniert noch, als ich nach hinten schaue.

Und dann war da die Fahrt vom Basketballfeld zum Hotel: Später am selben Abend. Diesmal bin ich mit zwei Kollegen im Taxi unterwegs. Wir kommen erschöpft und halb dösend an einer Ampel an einer richtig großen Kreuzung zum Stehen. Es sieht aus, als kreuzten sich zwei Autobahnen. Allein in unserer Fahrtrichtung laufen vier Spuren. Wir stehen auf der zweiten SPur von links. Wir warten vor der roten Ampel. Ohne jede Vorwarnung greift unser Fahrer zum Steuer, beschleunigt und zieht nach links, schräg vor das links von uns stehende Auto. In diesem Moment zittert das Taxi, als eine Limousine rechts an uns mit unglaublicher Geschwindigkeit vorbei zieht. Rechts an uns vorbei? Da steht doch auch ein Auto und wartet? Beim Blick in die Umgebung stelle ich fest, dass niemand verletzt wurde. Außerdem hat der Wagen rechts von uns dasselbe Manöver in spiegelverkehrter Richtung durchgeführt. Vor uns kreuzt der Querverkehr, die Staubspur des Rasers ist noch zuu sehen. Sie führt von uns über die Kreuzung bis zum Horizont. Langsam lösen wir uns aus unserem Schock und können kaum glauben, dass es nocht zur Katastrophe gekommen ist.

Montag, 9. November 2009

Zeichen der Zeit: Ein rauer Wind

Es wird kühler in Saudi-Arabien. Und das beschränkt sich nicht nur auf das Wetter.

Im Sommer hatten wir noch Meldungen wie diese: Eine Frau lässt sich scheiden weil sie im Handy ihres Mannes unter "Guantanamo" gespeichert war.

Jetzt laufen hier ganz andere Sachen. Da werden die kopflosen Leichen Hingerichteter zur Abschreckung ans Kreuz genagelt. Und an der Grenze zum Jemen führt Saudi-Arabien so eine Art Krieg.

Mittwoch, 4. November 2009

Zeichen der Zeit: Ende der Party der Beirut?

Bei Spiegel Online bin ich auf diesen Artikel hier gestoßen.

Scheinbar muss man die Situation im Libanon bei künftigen Reiseplänen genau berücksichtigen. So ein Mist, schließlich war ich noch nicht in Beirut. Hoffen wir mal, dass sich die Situation wieder entspannt und nicht weiter eskaliert. Nach allem, was mir die Kollegen so erzählen, ist Beirut tatsächlich die Partystadt Nr. 1 im Mittleren Osten.

Montag, 19. Oktober 2009

Zeichen der Zeit: Scheidungsgründe in Saudi-Arabien

Die Süddeutsche Zeitung berichtet einen kuriosen Fall aus Jedda. Demnach hat eine saudische Frau die Scheidung eingereicht, nachdem sie herausgefunden hatte, unter welchem Namen sie im Handy des Ehemanns gespeichert war. Lesen! ;-)

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Das Amt, das Visum und ein wenig Wetter

Jeder Morgen in Alexandria hat ein wenig Magie inne. Der Ausblick auf das Mittelmeer ist immer wieder großartig. Heute war dieses Motiv erstmals in eine neue Kulisse gehüllt: der Himmel war wolkenverhangen und im Laufe des Vormittags fielen vereinzelte Regentropfen auf die Erde hinab.

Diese Woche habe ich mein verlängertes Touristenvisum inkl. mehrfacher Ein- und Ausreise in Angriff genommen. Andrea hat ihr entsprechendes Erlebnis bereits eindrucksvoll in einem Blogeintrag geschildert. Auch ich sollte meinen Spaß haben.

Mohammed begleitete Andrea und mich zum department of immigration. Schnell meine Ausrüstung geprüft: 2 Passbilder, mein Pass, 2 Fotokopien des Pass und ausreichend Bargeld. Das Abenteuer begann an Schalter 1. Dort erhielt Mohammed im Austausch gegen Bargeld ein Antragsformular für die Aufenthaltsgenehmigung. Andrea nahm das Formular direkt an sich und füllte alles schon mal so weit aus, dass ich nur noch unterschreiben musste. Dann kam Schalter 5, an dem eine füllige Ägypterin höheren Semesters saß, deren Gesichtsausdruck keinerlei Freude versprühen wollte. Mohammed reichte ihr meinen Pass und das ausgefüllte Antragsformular. Um eins sei das Ding dann fertig, sagte sie. Meine Uhr zeigte zu dem Zeitpunkt 11 Uhr an. Wir spulen vor... auf halb eins. Da ruft die Dame aufgeregt "German" durch die kleine Öffnunf der Glasscheibe, die ihre Amts-Welt von unser aller echten Welt trennt. Mein Pass war jetzt doch fertig. Tatsächlich fand sich ein Stempel mit diversen Kritzeleien darin.

Zurück zu Schalter eins. Diesmal tauschte Mohammed Bargeld gegen ein Atragsformular für ein Touristenvisum. Es lief ähnlich wie zuvor: Ausfüllen, Fotokopie des Pass dazu, Passbild und den Originalpass und dann zu Schalter 2.

An Schalter 2 saß eine alte Hexe.

Die Hexe fing auch gleich an, Mohammed anzukeifen. Ich verstand natürlich das Arabische nicht, Mohammed sprach kein Englisch, aber das war auch alles nicht nötig. Ich verstand trotzdem, was Sache war: Ein unbedeutender Mensch mit unbedeutender Aufgabe übt seine ihm willkürlich übertragene Macht gegenüber ehrlichen, rechtschaffenen Mitmenschen aus um deren Leben unangenehmer zu gestalten. Ob die Parallelen zur Lufthansa zufällig sind?

Die Hexe begnügte sich nicht mit der Fotokopie meines Passes, sondern forderte eine neue an. Das bedeutet, sie schickte Mohammed zum Amtskopierer, um eine neue Kopie zu machen. Danach schickte sie ihn wieder zum Kopierer, um mein Touristenvisum der aktuellen Einreise zu kopieren. Und dann schickte sie noch ein drittes Mal zum Kopierer, um die Seite mit meiner Aufenthaltsgenehmigung zu kopieren. Schließlich fand sie keine weiteren Gründe, die Annahme des Antrags abzulehnen. Dadurch haben wir sie wohl sehr geärgert. Diese Gemeinheit wollte sie uns natürlich heimzahlen und verkündete, dass der Pass dann am Sonntag fertig sei.

Ich muss aber am Freitag wieder nach Saudi-Arabien, und zwar mit genau diesem Pass.

Es folgte eine lange Diskussion über diverse Tonlagen und unter Einbeziehung zahlreicher Gesten zwischen Mohammed und der Hexe. Irgendwann loderten auch Diskussionsnebenfeuer hinter der Glaswand in der Amtswelt. Dann stand plötzlich ein erschöpft wirkender Mohammed vor mir, der mir mit letzter Kraft ein "tomorrow" zuflüsterte. Mein Pass soll am nächsten Tag fertig sein.

Erleichtert verließen wir das Amt. Von hier an sollte alles ganz einfach werden, meinte Andrea. Am nächsten Tag würde man Mohammed oder einen anderen Fahrer zum Amt schicken, der würde meinen Pass aufsammeln und am Abend hielte ich ihn wieder in Händen.

Wir spulen vor...

Am nächsten Tag gegen 12 Uhr rief mich Andrea an. Es wurde niemand zum Amt geschickt, ich müsss meinen Pass selbst abholen. Das Amt schließt um eins.

Ras auf die Straße, Corniche mit Hilfe eines Polizisten überquert, Taxi rausgewunken und zum Sofitel gefahren. Von dort durch die Gasse auf die Einkaufsstraße, dort nach rechts in Richtung des Falaky-Centers. Dahinter in eine Nebenstraße und schließlich nach links. Immerhin hatte ich das Amt wieder gefunden.

Meinen Pass habe ich am Vortag an Schalter 2 abgegeben, also bin ich wieder zu Schalter 2 um ihn abzuholen. Das war sehr dumm von mir, obwohl statt der alten Hexe eine junge Ägypterin Dienst hatte. Vor mir war eine junge Frau in der Schlange, die - selbst Ausländerin in Ägypten, aber immerhin Arabisch sprechend - einen Pass für ihre kleine Tochter beantragen wollte. Erstmal wurde daraufhin das Passbild des Mädchens von der gesamten Amtsmannschaft bewundert und gelobt. Leider tauchten danach die ersten Probleme auf. Die Lage eskalierte am Ende so weit, dass sich ein uniformierter älterer Herr aus der glasgeschützten Amtswelt begab um die sichtlich aufgelöste Bittstellerin zu beruhigen. Man fand dann wohl auch eine Lösung und ging tränenreich aber erleichtert auseinander. Dann war ich an der Reihe. in langsamen deutlichen Englisch sagte ich, dass ich meinen Pass abholen wollte, für den ich ein Multi-Entry Visum beantragt habe. Kein Problem, lautete die Antwort, ich sollte nur meinen Pass vorzeigen. Das ginge nicht, sagte ich, weil der Pass schon dem Amt vorläge.

Schweigen. Und Stirnrunzeln.

Ich atmete tief ein und wieder aus. Dann sprach ich in aller Eloquenz, die mir auf Arabisch möglich war: "La ana passport. Anta passporti." Das heißt: "Nein ich Pass. Du Pass mein."

Ich wurde verstanden und an Schalter fünf verwiesen. Da saß leider niemand.

Von hinten sprach mich dann eine weibliche Stimme an: "Are you German?" Nachdem ich die Frage bejaht hatte, habe ich dann Jessi, Kanadierin, und Emily, Amerikanerin, kennengelernt, die allein in meinen drei auf Englisch gesprochenen Sätzen genug Akzent gehört hatten, um mich als Deutschen zu enttarnen. Auch bei ihnen ging nichts voran, also nutze ich die Gelegenheit etwas mehr Expat-Wissen über Alexandria zu gewinnen. Mittlerweile war es dann bereits nach 1 Uhr, aber zu unser aller Erleichterung war das Amt scheinbar noch am Arbeiten. Irgendwann tauchte dann auch wirklich noch ein Sachbearbeiter an Schalter 5 auf. Ich sagte ihm, dass ich meinen Pass abholen möchte. Daraufhin nickte er freundlich lächelnd und schlenderte auf die gegenüberliegende Seite des Amts. Dort lag auf einem großen Schreibtisch als einziger Gegenstand weit und breit mein purpurner Pass.

Der hat seitdem einen weiteren Stempel, auf dem irgendwas von Ägypten und "multiple" steht. Das sollte reichen.




Samstag, 26. September 2009

Reisetipp: Sitz 1C

Am Mittwochabend bin ich wieder nach Alexandria geflogen. Eine Strecke, die ich mittlerweile kenne. Als ich vorm Abflug meine Flugbestätigung ausgedruckt habe, fiel mir auf, dass ich auf Platz 9C sitzen soll. Also geht es entweder um ein sehr kleines Flugzeug oder ich habe einen Business Class Flug.

Am Flughafen angekommen bestätigt sich die Business Class Theorie. Und es wird noch besser. Aus einem mir unbekannten Grund erhalte ich meine Boarding Card ausgestellt auf den Platz 1C. Das ist die First Class. Natürlich habe ich mich darüber gefreut, auch wenn es "nur" die Egypt Air ist.

Die 1. Reihe im Flieger gibt es nur auf der linken Seite mit den Plätzen A und C. Rechts vom Gang ragt eine Wand auf die noch zum vorgelagerten Küchenbereich gehört. Nimmt man auf 1C Platz schaut man durch eine abgedunkelte Scheibe direkt auf die Gesichter der Stewards und Stewardessen. Da kann man sich schon mal beobachtet fühlen.

Das Highlight der Reise war allerdings mein Banknachbar auf 1A. Ein saudischer Mann älteren Semesters, der über seiner weißen Thobe einen Stoffumhang trug. Der Umhang war aus einem sehr dünnen und feinen Stoff in hellen Farbtönen mit eingenähten Goldfäden und goldfarbenen Bünden. Immer wenn er mal zu seiner Tasche greifen musste oder den Platz verlassen wollte, richte er ein freundliches "Please excuse us" an mich. Er sprach im Pluralis Majestatis!

Jetzt frage ich mich, ob das ein Prinz war oder ein sonstiges Mitglied der königlichen Familie.


Mittwoch, 23. September 2009

Das also war Eid Al Fitr

Es war eine wirklich gute Woche.

Das kundenseitige Projektteam genoss die Feiertage und auch wir hatten eine stark reduzierte Mannschaft vor Ort. Das bedeute: wenige E-Mails, wenige Anrufe und wenige Spontan-Feuerwehraktionen. Ein enormer Produktivitätsschub war die Folge, diese Woche konnte man vieles ungestört erledigen.

Und was ich meisten vermissen werde: die leeren Straßen.

In dieser Woche waren kaum Menschen unterwegs. Wenn man die 60 km Ochsentour über die (quadratische) Ringstraße von einem Ende der Stadt zum anderen machen wollte, war man knapp 20 Minuten unterwegs. Rekordverdächtig. Der Verkehr war so ruhig, dass man sich trauen könnte, die 8-spurige Schnellstraße vorm Hotel zu Fuß zu überqueren.

Jetzt freue ich mich darauf für eine Woche wieder nach Alex zu fliegen. Home is where your heart is. ;-)

Montag, 21. September 2009

Projekt-Geflüster: Die Saudis freuen sich auf Weihnachten

Die Quelle des folgenden Gerüchts stufe ich als sehr vertrauensvoll ein. Sie sagt, dass sich die Saudis sehr auf Weihnachten freuen. Dann verschwinden nämlich die ganzen Expats mal für drei Wochen aus ihrem Land und stressen in der Zeit nicht rum. ;-)


Sonntag, 20. September 2009

Zeichen der Zeit: Bye, bye Ramadan

Scheinbar konnte man in der vergangenen Nacht die Sichel des neuen Mondes sehen und mindestens drei vertrauenswürdige Zeugen haben das bestätigt. Denn der Ramadan ist vorbei. Die deutlichsten Zeichen hierfür:

  • Das Frühstück wird nicht mehr in einem abgedunkelten Kabuff serviert, sondern im Hauptrestaurant.
  • Auch Araber frühstücken.
  • Der Teaboy ist zurück und am Arbeitsplatz gibt's endlich wieder Wasser und Tee.

Samstag, 19. September 2009

Der Sultan hat Durst

Seit kurzem führt auch mein Kollege Steffen ein Blog. Ab sofort berichtet er unter http://www.der-sultan-hat-durst.blogspot.com/ von seinen Erlebnissen hier im Mittleren Osten.

Reisetipp: Mövenpick Dead Sea Spa & Ressort, Totes Meer, Jordanien

Anreise
Diesmal habe ich erstmalig per Click&Mix bei expedia.de gebucht. Das war in diesem Fall eine gute Entscheidung, denn erstens war das eins der wenigen Reise- bzw. Hotelportale, die mir das Mövenpick als Zielhotel angeboten haben und zweitens habe ich tatsächlich 50 EUR gespart gegenüber Einzelbuchungen.

Flug
Von Riad geht es mit der Royal Jordanian nach Amman zum Queen Alia International Airport. Dafür bietet die Royal Jordanian am Mittwochabend gleich zwei Maschinen an, einmal um 19:25 Uhr und um 21:25 Uhr. Wer rechtzeitig bucht, bekommt einen Platz im früheren Flieger. Zwar hatte ich erfolg bei der Buchung, was das betrifft, aber ganz so früh ging es doch nicht los. Für den Flug wurde schon bei meiner Ankunft am Flughafen in Riad eine Stunde Verpätung angezeigt. Am Ende war ich anderthalb Stunden später als geplant in Amman angekommen. Mittlerweile dürfte jeder wissen, wie spannend so ein Abend in der Abflughalle des Flughafens in Riad sein kann, daher meine Empfehlung: Buch mitnehmen oder iPod oder sonst was, um die Zeit zu vertreiben. In meinem Fall mein Archos zum Video gucken.
Die Royal Jordanian kann man uneingeschränkt empfehlen. Die Flieger war relativ neu, angenehm ausgestattet und bot ein Inflight-Entertainment System. Ich konnte endlich Terminator 4 sehen! Das hat den Akku meines Archos geschont und die Zeit wie im Fluge vergehen lassen. Als ich beim Abspann ankam, setzte der Flieger auf der Landebahn auf, perfektes Timing.
Eine der Stewardessen sah übrigens aus wie Juliette Lewis. Ich rede nicht von einer Ähnlichkeit, sie sah wirklich genau so aus. Die einzigen Filme mit Juliette Lewis, an die ich mich auf Anhieb erinnern konnte, waren Natural Born Killers und From Dusk Till Dawn. Irgendwie hat mir keines dieser Szenarien als Referenz für meinen Flug gefallen. Daher hab ich entschieden, dass sie auf diesem Flug nur eine Nebenrolle hat.

Immigration
Zur Einreise nach Jordanien muss man ein Touristenvisum kaufen. Das gibt es direkt gegenüber der Passontrolle für 10 Jordanische Dinar (JD). 1 JD ist ungefähr 1 EUR. Das Visum muss in Landeswährung bezahlt werden. Achtung: Es gibt keinen Geldautomaten! Also unbedingt Bargeld mitnehmen. Ein Wechselschalter ist gleich neben der Visa-Verkaufsstelle. Da es gleich zum Taxi geht, sollte man ausreichend Bargeld wechseln (s.u.).

Taxi
Nach der Einreise wird man wie üblich direkt angesprochen, ob man ein Taxi wünscht. Die Fahrer sind dabei sehr höflich und verstehen auch, wenn man nein sagt. Ich habe gleich den ersten gefragt, ob er mich zum Toten Meer fährt und am Freitag da auch wieder abholen kommt. Wir haben uns auf 50 JD pro Fahrt geeinigt. Von Kollegen, die schon da waren wusste ich, dass das der übliche Preis ist. Erwähnenswert ist, dass ich das alles mit Händen und Füßen auf Arabisch mit ihm geklärt habe, weil der Gute kein Englisch sprach. Die Fahrt zu den Ressorts am Toten Meer dauert ca. eine Stunde.


Hotel



Das Mövenpick Dead Sea Spa & Ressort ist einfach super. Bereits vom The Chedi in Muskat war ich begeistert und beide Anlagen lassen sich vergleichen. Aber dort wo das Chedi mit seinem reduzierten Stil schick und stylish ist, versucht das Mövenpick schlicht und authentisch zu sein. Das klappt erstaunlich gut. Mein Zimmer lag nicht im Haupthaus, sondern in einem der Häuschen, die ein altes arabisches Dorf nachbilden wollen. Sehr schnuckelig, mit eigenem Zugang zu Terasse und Garten.





Nach all der Zeit in der arabischen Welt in den vielen Hotels mit überwiegend arabischen Gästen schien mir das Mövenpick mit seinen fast ausschließlich europäischen Gästen wie eine Oase in der Wüste. Überall hört man deutsch, französisch, englisch, italienisch und natürlich - mein Favorit - Schwizerdütsch.

Da ich bei der Anreise recht spät angekommen bin, ging es gleich ins Bett. Der folgende Morgen bot dann das erste Highlight, das Frühstück. Es gibt frische, leckere Röstis (dazu eignen sich meiner Meinung nach Spiegeleier, aber jeder wie er will...), Bircher-Müsli, vernünfiges Brot, guten Cappucino und Nutella! (Es gab auch Saarländer, nicht zum Essen, sondern als normale Hotelgäste. Zufall oder Beweis für die Saarländer-sind-magnetisch-Theorie?)



So gestärkt lässt sich die Anlage erkunden. Man folgt der Gasse durch das arabische Dorf bis zum Village Square mit Restaurants, Café und kleinem Shop, erreicht den Fitnessraum und das Spa (angeblich das beste Spa im Orient) und steht am Eingang der begrünten Poollandschaft. Das Spa habe ich übrigens nicht besucht, damit ich einen guten Grund habe, nochmal hier her zu kommen. Die Pools sind zwar nett, aber nicht überzeugend, wenn das Tote Meer noch aussteht.



Also geht es weiter hinab bis zur Treppe zum Strand. Unmittelbar vorm Ziel erreicht man ein Plateau, auf dem die Beach Lounge eingerichtet wurde. Ein geschwungener "Infinity" Pool, dessen Horizont mit dem dahinter liegenden Toten Meer verschwimmt, davor in einem Halbrund die Bar, Sessel, Sofas, eine echte Lounge im Freien. Der Coolnessfaktor liegt hier sehr hoch.





Die Beach Lounge hat auch eine eigene Küche und natürlich Mövenpick-Eis. Man kann sich hier um die Mittagszeit also gut und günstig stärken. Fürs Abendessen kann ich dann den Italiener am Village Square empfehlen, hier gibt es die beste Pizza des Mittleren Ostens. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich spreche. Als Alternativen gibt es noch ein Steakhouse und das Hauptrestaurant, das arabische Küche serviert. Sehr exotisch finde ich das mittlerweile nicht mehr, da war der Reiz einer guten Pizza stärker.

Nach der Beach Lounge sind es nur noch wenige Stufen und man steht am Strand des Toten Meeres.



Das Tote Meer
Das Tote Meer trägt seinen Namen zurecht. In der 28 prozentigen Salzlösung kann nämlich nichts überleben. Hier findet daher niemand ein Ausrede, nicht ins Wasser zu gehen: Weder der Nichtschwimmer, der hier nicht sinken kann, noch der Angst-vor-Fischen-im-Wasser-Typ, der hier an Lebewesen nur treibende Mitmenschen vorfindet.



Wenn man das erste Mal ins Wasser steigt, ist es schon komisch. Nach ein paar Schritten ins Wasser hinein, wollen die Beine nicht mehr nach unten, um auf dem Boden zu stehen. Stattdessen sackt man einfach irgendwie auf die Oberfläche. Am Besten versucht man gar nicht erst zu schwimmen, das geht nämlich nicht, weil die Füße ga nicht richtig ins Wasser eintauchen. Außerdem läuft man Gefahr, Salzlösung ins Gesicht, also Nase, Mund oder gar Augen zu kriegen, und dann ist der Spaß vorbei. Einfach auf den Rücken legen und treiben lassen.

Eine weitere Besonderheit dieses Ortes ist auch seine Geländehöhe: 396 m unter NN, also tiefer als der Meeresspiegel. Es ist der tiefste für Menschen begehbare Ort der Welt. Das Sonnenlicht, das hier ankommt, wird bestens durch die Atmosphäre von UV gefiltert. Deshalb genügt hier eine Sonnencreme mit leichtem Lichtschutzfaktor.

Am Ufer des Toten Meeres bietet das Hotel einen Bottich mit Schlamm an, mit dem man sich einschmieren darf, weil's so lustig aussieht. Meiner Beobachtung nach ist der Schlamm einfach nur Schlamm, matschfarben und übelriechend. Wer will, darf sich aber eine heilende oder wenigstens gesunde Wirkung einbilden. Der lustige Anblick der Schlammmenschen hat bei mir jedenfalls immer wieder zu Lachanfällen geführt und Lachen ist ja erwiesenermaßen gesund.



Abreise
Der Fahrer war überpünktlich zur Stelle. Um zehn vor vier ging es los und exakt eine Stunde später stand ich im Eingang des Terminal 1 am Queen Alia International Airport Amman. Auf der Hinfahrt zum Hotel hatte ich mir noch ein Video angeschaut, weil es stockdunkel war und nichts zu sehen gab. Auf die Idee wird man bei der Rückfahrt nicht kommen. Landschaftlich gibt es viel zu viel zu sehen. In Jordanien wachsen sogar Bäume von ganz allein. Am Nordufer des Toten Meeres, da wo die Straße nach Osten abbiegt, Richtung Amman, habe ich einen Fußballplatz gesehen, auf dem eine Kamelherde gegrast hat. Dann ging es die bergige Strecke entlang mit fantastischer Sich auf die Hänge und in die Täler.

Der Check-In am Flughafen ist unproblematisch. Hinter der Passkontrolle gibt es dann alle Annehmlichkeiten, die man bei einem internationalen Flughafen erwartet, also Starbucks und Cinnabon.

Und außerdem
Jordanien hat mir richtig gut gefallen. Die Menschen sind herzlich, freundlich und hilfsbereit. Touristen sind hier eine wichtige Einkommensquelle, aber anders als in den ägyptischen Badeorten weiß man in Jordanien scheinbar, unter welchen Bedingungen sich Touristen wohl fühlen. Man ist freundlich, aber nicht aufdringlich, man handelt nicht unnötig, sondern bietet faire Preise. Und man sagt hier auch nicht "Yes, Sir, no problem, sir!", wenn man es nicht so meint. Hier will ich wieder her kommen, und dann auch Amman, Petra, Wadi Rum und Aqaba sehen.




Mittwoch, 16. September 2009

Mein persönlicher Tiefpunkt

Dieses Wochenende habe ich den absoluten Tiefpunkt erreicht. So tief unten war ich noch nie, noch tiefer geht's auch gar nicht. Das Gute daran, wenn man ganz unten ist, ist, dass es ab da nur noch bergauf gehen kann.

Schöne Grüße vom Ufer des Toten Meeres, 396 m unter NN, der tiefste für Menschen zugängliche Ort der Erde.



Donnerstag, 10. September 2009

Reisetipp: Alexandria International Airport, Al-Nozha

Der Flughafen Al-Nozha ist eine Reise wert. Er ist klein. Wie klein er ist, war mir bei der ersten Anreise gar nicht klar, weil es dunkel war. Im Hellen ist man dann richtig überrascht. Man verschaffe sich hier ein Bild davon.

So stelle ich mir Flugreisen vor 70 Jahren vor. Klein, schnuckelig, ein wenig improvisiert und einfach was Besonderes. Natürlich ist alles auch etwas gammelig und verblüht, machen wir uns nichts vor. Den gewissen Charme kann das aber nicht trüben.

Einreise

Wer über Kairo einreist hat gar keine Probleme. Das Visum hat man bereits in Kairo beschafft, jetzt muss man eventuell vom Ankunftsraum der Innlandsflüge zum internationalen Gepäckband. Sollte das Gepäck in Kairo zurück geblieben sein, keine Panik! Die Jungs von der Gepäckabfertigung sprechen gutes Englisch und beherrschen auch ihren Computer. Einfach täglich anrufen, nach zwei Tagen ist das Gepäck dann auch da. ;-)

Kommt man direkt aus dem Ausland, z.b. aus Saudi-Arabien, muss man durch die Immigration. Man kennt den Prozess: Ankunft am Flughafen, Geld am ATM abheben, Visum kaufen, Passkontrolle. Das ist hier anders.

Schon im Flugzeug solltet ihr die Einreisekarte für Nicht-Ägypter ausfüllen. Außerdem gibt es derzeit eine Gesundheitskarte wegen der Schweinegrippe. Füllt beides aus und steckt es in euren Pass. Dann gibt es nach der Landung keine unnötige Verzögerung.

Nach der Landung, steht man erstmal vor der Passkontrolle. Ohne Visum, ohne Geld. Zwei Szenarien sind möglich: Entweder man verweist euch direkt an den Visakontrolleur nach der Passkontrolle, damit der euch zum Bankschalter in die anderen Halle schickt. Oder ihr müsst euren Pass an der Immigration abgeben und werdet dann zum Visa-Schalter geschickt. Beides funktioniert immerhin, also keine Sorge, euer Pass wartet auf eure Rückkehr zur "ordentlichen" Einreise.

In der Halle mit dem Bank-, Wechsel- und Visa-Schalter gibt es keinen Geldautomaten. Am gesamten Flughafen gibt es keinen Geldautomaten! Wichtigster Tipp: Nehmt genug Bargeld für ein ägyptisches Touristenvisum mit! Ich stand schon da mit lediglich 50 ägyptischen Pfund und 30 saudischen Rial, so dass der Schaltermensch einen sorgenvollen Pfiff durch die Zähne ausstieß. Zu unser beider Überraschung hatte das gerade so gereicht.

Mit dem Visum in der Hand geht es zurück zur Ankunftshalle. Der Beamte möchte diesmal sehen, ob Ihr auch das Visum bekommen habt. Dann geht es wieder hinter die Passkontrolle, um sich jetzt ans Ende der Schlange zu stellen. Wenn ihr Glück habt, schaut der Zollbeamte, der die Immigration macht, zufällig in eure Richtung. Dann winkt er euch in der Regel zu sich, klebt schnell das Visum ein und stempelt ab. Euren Pass hat er ja während der Visabeschaffung kontrollieren können.

Jetzt könnt ihr die Ankunftshalle endlich offiziell verlassen und seid ordentlich im Land angekommen. Der letzte Schritt vor Verlassen des Flughafens ist die Gepäckontrolle. Geht immer zu einem der Gepäckkontrolleure, kommt nicht auf die Idee, einfach durch zu gehen, weil man euch scheinbar nicht beachtet! Meistens fragt man euch nur, was im Gepäck ist. Wer sagt, dass man nur Kleider hat und vielleicht noch ein Laptop, kann direkt weiter ziehen. Der Beamte muss sich schon sehr langweilen, um wirklich in euer Gepäck zu schauen.

In der Nähe des Ausgangs lauert ein kleiner Ägypter namens Said auf Kundschaft für seine Taxi-Limousinen. Said hat zwar viel zu überzogene Preise - 100 EGP für eine Fahrt nach Montazah, die mit FastCall Taxis ca. 40 EGP kosten würde. Aber wenn man mitten der Nacht ankommt und einfach nur zum Hotel will, kann man das ruhig machen. Die Autos sind alle untere Mittelklasse, super sauber und klimatisiert. Zusätzlich gibt es auch noch eine Quittung. Man kann entweder vorab bei Said zahlen oder am Ende der Fahrt beim Fahrer. Die Zahlung am Ende der Fahrt ist empfehlenswert, weil der Fahrer nämlich sonst auch noch ein Bakschisch erwartet. So hat man immerhin all-inclusive.

Ausreise

Am Eingang zum Terminal muss man bereits Pass und Itinerary vorzeigen. Vergesst die Vorstellung, das ein Buchungscode allein ausreichen sollte, weil ihr ja schließlich ein E-Ticket habt. Hier zählt nur Papier. Direkt hinter der Tür ist dann die Sicherheitskontrolle. Geht im Anschluss links durch in die Halle, in der alles drunter und drüber geht. Atmet tief ein und refokussiert euren Blick. Hier ist alles etwas kleiner als an anderen Flughäfen. Jetzt erkennt ihr, dass die kleinen Pulte an der rechten Wand die Eincheck-Schalter sind. Schilder gibt es leider nicht, deshalb ist nicht ganz klar, an welchem der vier Schalter welcher Flug eingecheckt wird. Fragt einfach einen Flughafenangestellten oder schielt auf die dicht beladenen Gepäckbänder an der Wand, ob ihr auf einem der Baggage-Tags ein Euch bekanntes Flughafen-Kürzel erkennen könnt.

Das Einchecken selbst ist unproblematisch. Man spricht Englisch, alles funktioniert wie an einem "echten" Flughafen. Falls ihr Business fliegt, überreicht man euch eine Einladung für das Café, eine Lounge gibt es nämlich nicht. Analog zur Einreisekarte bekommt ihr jetzt eine Ausreisekarte. Füllt sie aus und steckt sie in euren Pass, gleich auf die Seite mit dem aktuellen Visum. Als nächstes Passkontrolle.

Jetzt stellt ihr fest, dass es keine Gates gibt. Zu eurer rechten, hinter einer weiteren Sicherheitskontrolle, liegt ein großer Warteraum. Geradeaus durch kommt ihr zum Café, das im Grunde eine improvisierte Theke mit Snackverkauf ist, und zu den Toiletten. Falls ihr eine Einladung zum Café habt, wird man sich hier um euch kümmern. Ich kann da nichts empfehlen oder anmahnen, da ich bislang wegen Ramdan darauf verzichtet habe, etwas zu essen oder zu trinken. Ich hätte mich dabei nicht wohlgefühlt, weil so viele Leute um einen herum sind, die gerade am Beten sind. Meine Abreisezeiten fallen scheinbar in eine Gebetszeit.

Im Warteraum wird gewartet, oh Wunder. Irgendwann öffnet sich die einzige Außentür des Raums und ein Flughafenmitarbeiter ruft in die Runde, wo es hingeht. Falls es euer Flug ist, dann ab zum Boarding und guten Flug.


Sonntag, 6. September 2009

Reisetipp: Riad, Saudi-Arabien

Ich bin am Freitag mit einem neuem Visum im Pass nach Saudi-Arabien eingereist. In der Vergangenheit habe ich die Situation bei anderen Leuten schon beobachten können: Der Grenzen sieht das "nackte" Visum und spult das volle biometrisch-paranoid-nutzlose Programm ab: Fingerabdrücke, Foto ... Das dauert.

Bei mir ging es schnell. Als ich mein neues Visum vorzeige, sage ich direkt, dass ich auch ein Altes habe, das jetzt ausläuft. Der Grenzer blättert zum alten Visum. Er tippt die Nummer in seinen Computer. Er klickt mit der Maus, einmal, zweimal. Dann blättert er zum neuen Visum und tippt auch dessen Nummer in den Rechner. Er greift zum Stempel, haut ihn auf das neue Visum und reicht mir den Pass.

Wenn ihr also künftig mit einem neuem Visum erstmalig nach KSA einreist, dann erklärt den Beamten, dass ihr bereits im System seit.


Mittwoch, 2. September 2009

Kleiner Mann mit großer Pistole

Wir waren gestern Abend bei einem Iftar-Buffet. Nicht irgendein Buffet, nein wir waren eingeldan ins Al-Faisaliah Hotel, in den großen Ballsaal.

Die Stimmung war richtig gut, das Publikum ebenso. Zwischen den saudischen Männern im klassischen weißen Thobe waren mindestens genauso viele Expats auszumachen. Die hatten sogar größtenteils ihre Frauen dabei. Da hören die Kurisitäten aber noch nicht auf: Diese Frauen und Männer haben mit anderen Frauen und Männern, die ganz offensichtlich keine Verwandten waren, am selben Tisch gesessen, sich unterhalten und gegessen. Man stelle sich das mal vor. Ein Skandal! :-)

Ebenfalls positiv überraschte die leise zeitgenössische Pop-Musik, die gespielt wurde.

Achja, das Essen war ebenfalls fantastisch.

Man könnte also sagen, ein rundum erfreulicher Abend mitten in Saudi-Arabiens Hauptstadt. Zumindest bis wir das Iftar verlassen haben, um ein neues Abenteuer zu beginnen. Das wussten wir zu der Zeit leider noch nicht:

Unser Taxifahrer war zu spät. Kann ja mal passieren. Er war aber sehr viel später als üblich, noch dazu weil er sonst anruft und sagt, dass er aufgehalten wird. Wir waren daher erleichtert, ihn schließlich zu sehen, obwohl er zu Fuß um die Ecke kam. Wir folgten ihm und dachten, dass wir zu seinem Taxi laufen. Währenddessen erklärte er uns aber, dass ein Polizist sein Iqama und seinen Führerschein eingezogen hat. Der Polizist, wir liefen in seine Richtung, war ein sehr kleiner, junger Mann, der ein große Maschinenpistole vermutlich russischen Fabrikats vor der Brust geschnallt trug. Er war am Telefonieren, in aller Ruhe natürlich.

Nach diesem Telefonat wollten wir wissen, wo das Problem mit unserem Fahrer liegt. "This place parking no good." Achso.

Peter hat dann, in einer Art und Weise wie manche Eltern kleinen Kindern die Geheimnisse der Welt erklären, erzählt, dass der Fahrer doch nur da geparkt hat, weil wir ihn bestellt haben. Er dachte doch, dass die Fläche zum Hotel gehört und wir wären doch in zwei Minuten weg gewesen. Nach ein wenig Geplänkel fragte der Polizist schließlich nach unserer Nationalität. Danach gab es dann mit einem Lächeln auf den Lippen die Papiere des Fahrers zurück, und wir alle waren wieder eine Erfahrung reicher.

Am Taxi angekommen, hatten sich dann ein paar unserer Kollegen reingesetzt und auf den Fahrer gewartet. Wir haben akzeptiert, auf den nächsten Fahrer zu warten. Der kam dann auch im nächsten Moment.

Die spassige Aussage, dass wir vor den anderen am Hotel sein müssen, hat er sehr wörtlich genommen. Plötzlich waren wir im Rennmodus und haben das andere Taxi über die Autobahn gejagt. Das wurde gebührend erwidert und so sind wir dann zwischen den anderen Verkehrsteilnehmern zum Hotel gedonnert. Dabei wurde es schlagartig still im Wagen. So still, dass der Fahrer das aufeinaderfolgende Klacken von drei Sicherheitsgurten, die eingesteckt werden, gehört haben muss. Auf den Hinweis auf den Humor in der ursprünglichen Aussage wollte er nicht mehr gelten lassen.

Wir waren im Rekordtempo im Hotel und sind alle gesund. :-)

Montag, 31. August 2009

Reichtum am Golf: Der Club der wohlhabendsten Saudis

Wer schon immer mal wissen wollte, wie reich die reichen Saudis sind, dem sei ein Bericht auf Spiegel-Online empfohlen: Der Club der wohlhabendsten Saudis. Das Wirtschaftsmagazin "Arabian Business" hat sich die Arbeit gemacht, einmal zu recherchieren, wer wie viel Geld mit welchen Geschäften macht. Das Ergebnis ist eine Liste der 50 reichsten saudischen Geschäftsleute. Hier geht es direkt zur "Saudi Rich List".

Samstag, 29. August 2009

Ramadan in Saudi-Arabien

Ich bin zurück in Riad.

"Es ist Ramadan, das muss gefeiert werden."
- Das hat sich wohl das Hotelmanagement gedacht. Sie haben sich auch mächtig ins Zeug gelegt. Jeden Abend gibt es ein großes Iftar-Buffet zum Fastenbrechen, eine ordentliche Ladung orientalischer Kitsch wird eingestreut, sogar Werbeflächen zieren das Foyer. Achja, draußen hat sich das Hotel auch geschmückt... Ganz viele bunte und blinkende Lichter, die wie eine Folge von gleißenden Torbögen zum Haupteingang leiten. Zu Hause würde diese Art der Deko eher mit einschlägigen Vergnügungsvierteln und Etablissements assoziiert werden.

Der Tag dauert lang, wenn es nichts zu essen und zu trinken gibt. Keine Caféteria, kein Coffee-Shop, kein Cola-Automat und kein Teaboy. Nichts. Keine Rückzugsmöglichkeiten. Ich habe versucht mich auf den Tag vorzubereiten, indem ich morgens viel gegessen habe. So viel war es aber nicht, wenn ich satt bin, dann geht halt nix mehr rein. Also habe ich im Hotel eine Stoffserviette ausgeborgt und eine Banane drin versteckt. Dazu noch ein Paar Wasserflaschen in meinen Rucksack gestopft. Wenn ich dann zwischendurch mal einne Schluck gebraucht habe, habe ich mich hinter der Tür meines Büros versteckt, auf den einzigen 25 Quadratzentimetern, die nicht von außen einsehbar sind. Gegen 15 Uhr war dann auch die Banane fällig, die ich im Eiltempo gefuttert habe. Die Schale ging natürlich zurück in die Serviette und dann in den Rucksack. Denn Spuren hinterlassen, das geht auch nicht.

Da kann man bestimmt noch einiges besser machen. Um das herauszufinden bleiben mir ja noch drei Wochen.

Samstag, 22. August 2009

Europäische Thesen: Fastenmonat Ramadan

Fakt: Das Fasten während des Ramadans ist für gläubige Muslime Pflicht. Dabei wird am Tage gefastet und bei Nacht das Fasten gebrochen.

These: Vielleicht ist das Fasten tagsüber nicht unbedingt eine Pflicht, sondern  eher eine notwendige Erholungsphase zwischen den üppigen Abendessen?

Freitag, 21. August 2009

Noch ein halber Tag bis Ramadan

Raus aus dem Mercure, endlich. Leider kann man in dem Hotel richtig depressiv werden.

Wir haben wieder etwas mehr die Stadt erkundet. Und zwar mit der Tram. Für sage und schreibe 25 Piaster (das sind 0,03 EUR) kann man einsteigen und die ganze Strecke abfahren, falls man das will. Ein paar Kuriositäten:

  • Heute ist Freitag, das ist der heilige Tag der Woche. Der Tag mag zwar heilig sein, das ist aber deshalb noch lange kein Ruhetag.
  • Wir waren während der Zeit des Freitaggebets unterwegs. Aus allen Richtungen konnten wir jeweils unterschiedlichen über Lautsprecher in der ganzen Stadt verbreiteten Predigten lauschen, natürlich auf Arabisch.
  • An der Tram-Station sind wir reingehüpft und prompt im Frauenwaggon gelandet. Der Schaffner gestand uns allerdings lächelnd den Ausländerbonus zu und ließ uns gewähren.
  • Wegen des Gebets nach der Predigt hat die Tram gestoppt und Fahrer, Schaffner sowie alle, die sonst noch wollten, sind ausgestiegen, um zu beten. Danach steigen alle wieder ein und es ging weiter.
  • Am Sporting Club sind wir ausgestiegen. Der Eintritt (Tageskarte für Nicht-Mitglieder) kostet 30 EGP pro Person, ein Vermögen. Niemand spricht Englisch, auch sämtliche Schilder sind ausschließlich Arabisch. Die Anlage hat uns doch sehr ernüchtert. Kaum zu glauben, dass es sich hier um einen ehemaligen englischen Kolonialclub handeln soll. Auf den Smouha-Club - zum vergleichen - hatten wir dann auch gar keine Lust mehr.


Aufnahme vor der Bibliotheca Alexandrina, Blickrichtung Osten

Mittlerweile sind wir im Sheraton, und obwohl dieses Hotel auch ein paar Altersspuren aufweist, empfinde ich es nach der Mercure-Woche als Wohltat. Erstaunlicherweise ist das Sheraton derzeit spürbar günstiger als das Mercure!

  • Das Zimmer hat die Mindestgröße fürs Wohlfühlen.
  • Es gibt ein Fitness-Studio.
  • Der Ausblick ist herrlich (Fotos werden noch geliefert).
  • Es ist ruhiger als im Mercure.
  • Keine Baustellen im Hotel!


Innenaufnahme der Bibliotheca Alexandrina



Donnerstag, 20. August 2009

Misr, she wrote

Andrea bloggt ab sofort unter: http://misr-she-wrote.blogspot.com/


Faule Zeit in Alex

Es gibt Erfahrungen, die sich nicht auf Fotos fest halten lassen. Beispielsweise ein Abendspaziergang auf der Strandseite der Corniche in Alex. Ununterbrochen durch Seitenstraßen, die einem das Prinzip Survival of the Fittest in praktischer Anwendung zeigen, kann man kilometerweit gehen. Der Geruch der frischen Meeresluft, die hohen Wellen, die gegen die Küste anbranden, wie soll man das fotografieren?

Von der Stanley-Bridge sind wir fast bis zur Bibliothek gelaufen. Für den Rückweg wurde dann aber wieder ortstypisch Taxi gefahren. Mittlerweile kann ich mich zumindest mit den Taxifahrern unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen ganz brauchbar auf Arabisch verständigen. Irgendwie verstehen sie mich dann letzten Endes doch. Und auch beim Preis wirkt mein Handeln wohl überzeugender, wenn ich die Zahlen auf Arabisch sage.

Heute haben wir den ganzen Tag nur herum gegammelt, das muss auch mal sein. Morgen geht es dann wieder voller Elan weiter. Vom Mercure geht es zum Sheraton, ich brauche ein paar neue T-Shirts, weil sich mein Gepäck scheinbar auf unerklärliche Weise ausgedünnt hat, wir haben einen Schnupper-Trainingstermin im Lagoon Gold's Club... Es läppert sich.

Und übermorgen beginnt der Ramadan.


Mittwoch, 19. August 2009

al-Iskandariya

Im Schatten der Häuserschluchten in Down-Town Alexandria, gleich hinter der Statue des Namensgebers und Gründers. Nicht zu heiß, ein angenehmer Wind. Und dann nach Westen, links das Amphietheater, rechts geht es irgendwann zum Griechisch-Römischen Museum. Dazwischen Banken mit untypisch verwitterten Häuserfronten. An der Kreuzung ein Kino. Dann sind immer mehr Menschen auf der Straße, hier fahren kaum Autos. Überall Geschäfte, es erinnert ein wenig an den Basar in Istanbul, aber weitläufiger. Die Ägypter schauen manchmal etwas irritiert, wenn die Europäer an ihren Geschäften halten und ortstypische Kleidungsstücke betrachten.

Auftritt Samy, der uns als Touristen den Laden seines Bruders empfiehlt. Wir lassen uns mitschleifen, genießen die Führung. An Mohamed Alis Statue vorbei quer durch Raml-Station in immer enger werdende Gassen. Wir schlagen Haken, manchmal leuchtet das Blau des Mittelmeeres durch einen Spalt. Die Orientierung ist größtenteils hinüber. Bei diesem Händler gibt es Gewürze, der sei aber zu teuer. Der andere da hinten ist günstiger und hat die "echten" Gewürze. Das gilt dann auch für Kleidung, Gemüse, Tee. Irgendwann erreichen wir den Silberschmuckladen des Bruders. Irgendwo mitten im Souq, unmöglich aus eigener Kraft wiederzufinden.

Der Händler muss mir Rede und Antwort stehen, Samy übersetzt. Die direkte Konkurrenz zu den Gold- und Silberschmieden in Riad fürchtet man nicht. Die genannten Preise sind astronomisch, Faktor zehn zum aktuellen Silberpreis. Also soll der Händler zeigen, ob er Edelsteine bieten kann. Dazu wechseln wir den Laden, zu einem Freund. Der verkauft alle möglichen edlen, halb-edlen oder wertlosen Steine. Hier gibt es Alexandrit. Obwohl der Name auf Zar Alexander II. zurück geht und nicht auf al-Iskandariya.

Wir verabschieden uns, der Hunger wird langsam übermächtig. Durch das Labyrinth aus Gängen, Gassen und Torbögen erreichen wir die Corniche am Denkmahl des Unbekannten Soldaten. Die Sonne ist bereits hinterm Horizont versunken.

Nach diesem Tag bietet das moderne Café Fresca im Four Seasons im San Stefano Komplex einen Kontrast, der härter nicht sein könnte. Der Tisch am Fenster im Inneren des Lokals lässt den Lärm der Straße an diesem Tag erstmals verschwinden. Bei einer Pizza Quattro Stagioni betrachten wir diese andere Seite des alexandrinischen Alltags bevor wir erschöpft zu unserem Hotel zurück kehren.

Sonntag, 16. August 2009

Immer mit der Ruhe

Großartig, die Koffer sind wieder da. Damit ist jetzt alles komplett. Außerdem habe ich jetzt einen einigermaßen vernünftigen Internetzugang über ein USB-UMTS-Modem.

Was bislang über Alexandria zu berichten ist:
  • Es sind derzeit 28 Grad Celsius, strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Vom Meer her weht ein angenehmer Wind, der auch den Smog über der Stadt verscheucht. Kein Vergleich zur brütenden Hitze und Trockenheit in Riad.
  • Die Menschen sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. Man versucht auch nicht, einem Westler aggressiv seine Waren aufzudrängen. Im Gegenteil, man wird freundlich begrüßt und genauso freundlich verabschiedet, wenn man das Café oder den Laden nicht betreten mag.
  • Bislang hat noch kein Taxifahrer versucht, den Geldscheintrick abzuziehen.
  • Das Hotel (Mercure) ist leider nicht empfehlenswert, weil das Preis-/Leistungsverhältnis einfach nicht stimmt.
  • Es gibt jede Menge Kinos! ;-)


Samstag, 15. August 2009

Alexandria Airport: Lost & Found

Seit Wochen erwarte ich schon, dass bei einer der vielen Reisen mein Gepäck verloren geht. Quasi als Strafe, wenn ich wider besseres Wissen doch mal Gepäck aufgebe.

Heute ist es passiert. Ausgerechnet. Wo ich doch im Grunde meinen Trolley im Handgepäck haben wollte. Aber nein, von vier Gepäckstücken, die wir eingecheckt hatten, sind zwei in Cairo geblieben. Auch meine Zahnbürste.

Mittwoch, 5. August 2009

Wo sind all die Sterne hin

Soweit es Riad betrifft, ist es eine schöne Nacht. Vor allem der volle, runde Mond ist recht hübsch anzuschauen. Dabei fällt mir auf, dass ich keine Sterne sehen kann. Es ist einfach zu trübe, man kann halt den Mond sehen mit seinen verschwommenen Rändern, der Smog macht's möglich.

Ich kann mich nicht erinnern, jemals am Nachthimmel über Riad die Sterne gesehen zu haben.

Reisetipp: The Chedi, Muskat, Oman




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Auszeit


Man kann im Mittleren Osten auch Spaß haben, wenn man selbst dafür sorgt. So wie hier an unserem Action-Wochenende in Abu Dhabi. Grüße an Rudi, Joel und Andreas, sowas müssen wir mal wieder auf die Beine stellen.
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Freitag, 31. Juli 2009

Guten Morgen, Dubai!


Es ist schon reiner Wahnsinn. Das Fruehstueck! (Sorry, auf dieser Tastatur gibt es keine Umlaute. Aber man kann zum Glück das Keyboard-Layout ändern.)

Gestern Abend ist mir zum ersten Mal eine einigermassen passable Nachtaufnahme geglückt.


Wir haben den vergangen Abend in der Skybar begonnen. Die ist im Burj auf der 27. Etage, also ganz oben. Hier oben:

Leider ist es einfach viel zu trübe draussen, weswegen die Bilder aus der Bar heraus nichts geworden sind. Außerdem darf man die Bar trotz gleichlautenden Namens nicht mit der Skybar des Flughafens von Manama (Bahrain) verwechseln. Das ist nämlich eine ganz üble Spelunke. (Vor zwei Wochen war ich da, während ich auf meinen Anschlussflug gewartet habe. Ich weiß, wovon ich rede.) Die Skybar im Burj ist eine schicke Cocktail-Bar, in der es den teuersten Cocktail der Welt auf der Speisekarte gibt (ca. 5.000 EUR).

Danach ging es zum Steakhouse im Madinat, wo wir von einer netten Französin auf Deutsch begrüsst wurden. Man wusste, dass wir Gäste des Burj sind. :-) Die Französin hat jeden gefragt, wo er denn aus Deutschland herkommt. Als ich, als letzter, das Saarland erwähne, strahlt sie plötzlich und erzählt begeistert, dass sie aus Straßburg kommt. München hat da weit weniger Emotionen provoziert.

Der neue Tag wurde dann mit einem Besuch des Fitness-Studios eingeleitet.


Vom Laufband am Fenster hat man hier auf der 19. Etage eine atemberaubende Aussicht auf das Meer und den Strand.

Nach einer erbauenden Dusche im Wellness-Bereich habe ich den Rest der Bande eingesammelt. Wir sind dann ins asiatische Restaurant zum Frühstück. Das allein war ein Erlebnis, das die ganze Reise rechtfertigt. Jeder, der die Chance dazu hat, sollte das mal machen.

Ich bin mir sicher, dass wir den Rest des Tages auch noch gut rumkriegen werden, bevor es dann heute Abend zurück nach Riad geht.

Donnerstag, 30. Juli 2009

Projekt-Geflüster: Es werden noch mehr Deutsche nach Riad kommen

Unter Projektgeflüster will ich ab sofort Geschichten aus fremder Quelle einstellen. Dabei geht es mir ausschließlich um die Tauglichkeit als Anekdote, nicht im Geringsten um den Wahrheitsanteil.

Also, neulich in München war einer der Kollegen beim Friseur. Beim gemütlichen Plausch erklärt ihm der Hairdresser, dass ein weiterer Kunde im Hause sei, der jetzt auch nach Riad ginge. Ob man sich denn kenne? Mein Kollege hat den anderen Kunden also einfach mal gefragt, was er denn so in Riad machen wird. "Das kann ich nicht so dorekt sagen, das ist geheim." - "Achso, Du bist von EADS, Ihr macht da die Grenzen zu."

Der andere Kunde war tief bestürzt über diesen Treffer ins Schwarze. Er wollte noch wissen, woher das bekannt war.

Die Wahrheit ist, wenn so ein großer Vertrag abgeschlossen wird, dann geht das durch die Presse. Lustig, wenn das manch einem nicht so klar ist.

In gewisser Weise, kennt man sich mittlerweile ja in Riad aus.

Zurück im Burj



Es ist mal wieder Dubai geworden. Dem ständigen Druck sich immer weiter zu steigern steht ein großes Problem im Weg: Wie kann man den Aufenthalt toppen, wenn man das letzte Mal im Burj Al-Arab abgestiegen ist?

Lösung: Wieder ins Burj und einfach eine größere Suite nehmen.

Wir sind zu viert, die Suite hat 330 qm, diverse Zimmer, eine eigene Küche, zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer mit Whirlpool, insgesamt vier Fernseher und, und und.

Nur die Netzverbindung lahmt. Ich versuche dran zu bleiben und weitere Bilder zu posten.