Montag, 31. August 2009

Reichtum am Golf: Der Club der wohlhabendsten Saudis

Wer schon immer mal wissen wollte, wie reich die reichen Saudis sind, dem sei ein Bericht auf Spiegel-Online empfohlen: Der Club der wohlhabendsten Saudis. Das Wirtschaftsmagazin "Arabian Business" hat sich die Arbeit gemacht, einmal zu recherchieren, wer wie viel Geld mit welchen Geschäften macht. Das Ergebnis ist eine Liste der 50 reichsten saudischen Geschäftsleute. Hier geht es direkt zur "Saudi Rich List".

Samstag, 29. August 2009

Ramadan in Saudi-Arabien

Ich bin zurück in Riad.

"Es ist Ramadan, das muss gefeiert werden."
- Das hat sich wohl das Hotelmanagement gedacht. Sie haben sich auch mächtig ins Zeug gelegt. Jeden Abend gibt es ein großes Iftar-Buffet zum Fastenbrechen, eine ordentliche Ladung orientalischer Kitsch wird eingestreut, sogar Werbeflächen zieren das Foyer. Achja, draußen hat sich das Hotel auch geschmückt... Ganz viele bunte und blinkende Lichter, die wie eine Folge von gleißenden Torbögen zum Haupteingang leiten. Zu Hause würde diese Art der Deko eher mit einschlägigen Vergnügungsvierteln und Etablissements assoziiert werden.

Der Tag dauert lang, wenn es nichts zu essen und zu trinken gibt. Keine Caféteria, kein Coffee-Shop, kein Cola-Automat und kein Teaboy. Nichts. Keine Rückzugsmöglichkeiten. Ich habe versucht mich auf den Tag vorzubereiten, indem ich morgens viel gegessen habe. So viel war es aber nicht, wenn ich satt bin, dann geht halt nix mehr rein. Also habe ich im Hotel eine Stoffserviette ausgeborgt und eine Banane drin versteckt. Dazu noch ein Paar Wasserflaschen in meinen Rucksack gestopft. Wenn ich dann zwischendurch mal einne Schluck gebraucht habe, habe ich mich hinter der Tür meines Büros versteckt, auf den einzigen 25 Quadratzentimetern, die nicht von außen einsehbar sind. Gegen 15 Uhr war dann auch die Banane fällig, die ich im Eiltempo gefuttert habe. Die Schale ging natürlich zurück in die Serviette und dann in den Rucksack. Denn Spuren hinterlassen, das geht auch nicht.

Da kann man bestimmt noch einiges besser machen. Um das herauszufinden bleiben mir ja noch drei Wochen.

Samstag, 22. August 2009

Europäische Thesen: Fastenmonat Ramadan

Fakt: Das Fasten während des Ramadans ist für gläubige Muslime Pflicht. Dabei wird am Tage gefastet und bei Nacht das Fasten gebrochen.

These: Vielleicht ist das Fasten tagsüber nicht unbedingt eine Pflicht, sondern  eher eine notwendige Erholungsphase zwischen den üppigen Abendessen?

Freitag, 21. August 2009

Noch ein halber Tag bis Ramadan

Raus aus dem Mercure, endlich. Leider kann man in dem Hotel richtig depressiv werden.

Wir haben wieder etwas mehr die Stadt erkundet. Und zwar mit der Tram. Für sage und schreibe 25 Piaster (das sind 0,03 EUR) kann man einsteigen und die ganze Strecke abfahren, falls man das will. Ein paar Kuriositäten:

  • Heute ist Freitag, das ist der heilige Tag der Woche. Der Tag mag zwar heilig sein, das ist aber deshalb noch lange kein Ruhetag.
  • Wir waren während der Zeit des Freitaggebets unterwegs. Aus allen Richtungen konnten wir jeweils unterschiedlichen über Lautsprecher in der ganzen Stadt verbreiteten Predigten lauschen, natürlich auf Arabisch.
  • An der Tram-Station sind wir reingehüpft und prompt im Frauenwaggon gelandet. Der Schaffner gestand uns allerdings lächelnd den Ausländerbonus zu und ließ uns gewähren.
  • Wegen des Gebets nach der Predigt hat die Tram gestoppt und Fahrer, Schaffner sowie alle, die sonst noch wollten, sind ausgestiegen, um zu beten. Danach steigen alle wieder ein und es ging weiter.
  • Am Sporting Club sind wir ausgestiegen. Der Eintritt (Tageskarte für Nicht-Mitglieder) kostet 30 EGP pro Person, ein Vermögen. Niemand spricht Englisch, auch sämtliche Schilder sind ausschließlich Arabisch. Die Anlage hat uns doch sehr ernüchtert. Kaum zu glauben, dass es sich hier um einen ehemaligen englischen Kolonialclub handeln soll. Auf den Smouha-Club - zum vergleichen - hatten wir dann auch gar keine Lust mehr.


Aufnahme vor der Bibliotheca Alexandrina, Blickrichtung Osten

Mittlerweile sind wir im Sheraton, und obwohl dieses Hotel auch ein paar Altersspuren aufweist, empfinde ich es nach der Mercure-Woche als Wohltat. Erstaunlicherweise ist das Sheraton derzeit spürbar günstiger als das Mercure!

  • Das Zimmer hat die Mindestgröße fürs Wohlfühlen.
  • Es gibt ein Fitness-Studio.
  • Der Ausblick ist herrlich (Fotos werden noch geliefert).
  • Es ist ruhiger als im Mercure.
  • Keine Baustellen im Hotel!


Innenaufnahme der Bibliotheca Alexandrina



Donnerstag, 20. August 2009

Misr, she wrote

Andrea bloggt ab sofort unter: http://misr-she-wrote.blogspot.com/


Faule Zeit in Alex

Es gibt Erfahrungen, die sich nicht auf Fotos fest halten lassen. Beispielsweise ein Abendspaziergang auf der Strandseite der Corniche in Alex. Ununterbrochen durch Seitenstraßen, die einem das Prinzip Survival of the Fittest in praktischer Anwendung zeigen, kann man kilometerweit gehen. Der Geruch der frischen Meeresluft, die hohen Wellen, die gegen die Küste anbranden, wie soll man das fotografieren?

Von der Stanley-Bridge sind wir fast bis zur Bibliothek gelaufen. Für den Rückweg wurde dann aber wieder ortstypisch Taxi gefahren. Mittlerweile kann ich mich zumindest mit den Taxifahrern unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen ganz brauchbar auf Arabisch verständigen. Irgendwie verstehen sie mich dann letzten Endes doch. Und auch beim Preis wirkt mein Handeln wohl überzeugender, wenn ich die Zahlen auf Arabisch sage.

Heute haben wir den ganzen Tag nur herum gegammelt, das muss auch mal sein. Morgen geht es dann wieder voller Elan weiter. Vom Mercure geht es zum Sheraton, ich brauche ein paar neue T-Shirts, weil sich mein Gepäck scheinbar auf unerklärliche Weise ausgedünnt hat, wir haben einen Schnupper-Trainingstermin im Lagoon Gold's Club... Es läppert sich.

Und übermorgen beginnt der Ramadan.


Mittwoch, 19. August 2009

al-Iskandariya

Im Schatten der Häuserschluchten in Down-Town Alexandria, gleich hinter der Statue des Namensgebers und Gründers. Nicht zu heiß, ein angenehmer Wind. Und dann nach Westen, links das Amphietheater, rechts geht es irgendwann zum Griechisch-Römischen Museum. Dazwischen Banken mit untypisch verwitterten Häuserfronten. An der Kreuzung ein Kino. Dann sind immer mehr Menschen auf der Straße, hier fahren kaum Autos. Überall Geschäfte, es erinnert ein wenig an den Basar in Istanbul, aber weitläufiger. Die Ägypter schauen manchmal etwas irritiert, wenn die Europäer an ihren Geschäften halten und ortstypische Kleidungsstücke betrachten.

Auftritt Samy, der uns als Touristen den Laden seines Bruders empfiehlt. Wir lassen uns mitschleifen, genießen die Führung. An Mohamed Alis Statue vorbei quer durch Raml-Station in immer enger werdende Gassen. Wir schlagen Haken, manchmal leuchtet das Blau des Mittelmeeres durch einen Spalt. Die Orientierung ist größtenteils hinüber. Bei diesem Händler gibt es Gewürze, der sei aber zu teuer. Der andere da hinten ist günstiger und hat die "echten" Gewürze. Das gilt dann auch für Kleidung, Gemüse, Tee. Irgendwann erreichen wir den Silberschmuckladen des Bruders. Irgendwo mitten im Souq, unmöglich aus eigener Kraft wiederzufinden.

Der Händler muss mir Rede und Antwort stehen, Samy übersetzt. Die direkte Konkurrenz zu den Gold- und Silberschmieden in Riad fürchtet man nicht. Die genannten Preise sind astronomisch, Faktor zehn zum aktuellen Silberpreis. Also soll der Händler zeigen, ob er Edelsteine bieten kann. Dazu wechseln wir den Laden, zu einem Freund. Der verkauft alle möglichen edlen, halb-edlen oder wertlosen Steine. Hier gibt es Alexandrit. Obwohl der Name auf Zar Alexander II. zurück geht und nicht auf al-Iskandariya.

Wir verabschieden uns, der Hunger wird langsam übermächtig. Durch das Labyrinth aus Gängen, Gassen und Torbögen erreichen wir die Corniche am Denkmahl des Unbekannten Soldaten. Die Sonne ist bereits hinterm Horizont versunken.

Nach diesem Tag bietet das moderne Café Fresca im Four Seasons im San Stefano Komplex einen Kontrast, der härter nicht sein könnte. Der Tisch am Fenster im Inneren des Lokals lässt den Lärm der Straße an diesem Tag erstmals verschwinden. Bei einer Pizza Quattro Stagioni betrachten wir diese andere Seite des alexandrinischen Alltags bevor wir erschöpft zu unserem Hotel zurück kehren.

Sonntag, 16. August 2009

Immer mit der Ruhe

Großartig, die Koffer sind wieder da. Damit ist jetzt alles komplett. Außerdem habe ich jetzt einen einigermaßen vernünftigen Internetzugang über ein USB-UMTS-Modem.

Was bislang über Alexandria zu berichten ist:
  • Es sind derzeit 28 Grad Celsius, strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Vom Meer her weht ein angenehmer Wind, der auch den Smog über der Stadt verscheucht. Kein Vergleich zur brütenden Hitze und Trockenheit in Riad.
  • Die Menschen sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. Man versucht auch nicht, einem Westler aggressiv seine Waren aufzudrängen. Im Gegenteil, man wird freundlich begrüßt und genauso freundlich verabschiedet, wenn man das Café oder den Laden nicht betreten mag.
  • Bislang hat noch kein Taxifahrer versucht, den Geldscheintrick abzuziehen.
  • Das Hotel (Mercure) ist leider nicht empfehlenswert, weil das Preis-/Leistungsverhältnis einfach nicht stimmt.
  • Es gibt jede Menge Kinos! ;-)


Samstag, 15. August 2009

Alexandria Airport: Lost & Found

Seit Wochen erwarte ich schon, dass bei einer der vielen Reisen mein Gepäck verloren geht. Quasi als Strafe, wenn ich wider besseres Wissen doch mal Gepäck aufgebe.

Heute ist es passiert. Ausgerechnet. Wo ich doch im Grunde meinen Trolley im Handgepäck haben wollte. Aber nein, von vier Gepäckstücken, die wir eingecheckt hatten, sind zwei in Cairo geblieben. Auch meine Zahnbürste.

Mittwoch, 5. August 2009

Wo sind all die Sterne hin

Soweit es Riad betrifft, ist es eine schöne Nacht. Vor allem der volle, runde Mond ist recht hübsch anzuschauen. Dabei fällt mir auf, dass ich keine Sterne sehen kann. Es ist einfach zu trübe, man kann halt den Mond sehen mit seinen verschwommenen Rändern, der Smog macht's möglich.

Ich kann mich nicht erinnern, jemals am Nachthimmel über Riad die Sterne gesehen zu haben.

Reisetipp: The Chedi, Muskat, Oman




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Auszeit


Man kann im Mittleren Osten auch Spaß haben, wenn man selbst dafür sorgt. So wie hier an unserem Action-Wochenende in Abu Dhabi. Grüße an Rudi, Joel und Andreas, sowas müssen wir mal wieder auf die Beine stellen.
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