Dienstag, 14. Dezember 2010

Frohe Weihnachten!

Heute ist mein vorletzter Arbeitstag für dieses Jahr. Mein Flieger nach Deutschland soll in der Nacht von Morgen auf Übermorgen gehen. Danach habe ich nicht vor, viel Zeit am Computer zu verbringen. Also wünsche ich hiermit schon jetzt allen frohe Weihnachten, eine schöne Zeit daheim und einen guten Start ins neue Jahr.


Montag, 15. November 2010

Mehr als 1000 Worte: Tahrir-Brücke, Kairo, Ägypten, Blick auf die 6.-Oktober-Brücke



Kairo im Frühling
Trotzdem Smog über der Stadt


Sonntag, 7. November 2010

Mitbringsel aus Deutschland

Weil es das Zeug in Riad nicht gibt, hat sich ein netter Kollege erbarmt, mir eine Dr. Pepper aus Deutschland mitzubringen. Gekauft bei "Pieper", noch heimatnäher geht ja gar nicht. :-)



Und ja, so sieht es halt aus bei uns im Büro...

Übrigens steht neben der Cola eine der brandneuen Riad-Tassen, die es jetzt bei Starbucks gibt, endlich. Wahrscheinlich wurden die sogar nur wegen mir produziert, weil ich jede Woche frage, ob es mittlerweile mal Riad-Tassen gibt. Was soll man denn sonst hier an Souvenirs kaufen?

Dienstag, 19. Oktober 2010

Zeichen der Zeit: Sanfte Modernisierung im Königreich und Prügel für Ehefrauen in den Emiraten

Bei Bloomberg gibt es einen Artikel über die Regentschaft König Abdullas in Saudi-Arabien. Er listet ein paar der Highlights der vergangenen Jahre. Lohnt sich, um das adjektiv "liberal" im Kontext Saudi-Arabien richtig zu deuten.

Dagegen berichtet der Guardian von einer Gerichtsentscheidung in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die nicht so modern scheint. Für die Richter ist es absolut okay, wenn ein Mann seine Frau oder Tochter prügelt, solange es keine sichtbaren Spuren gibt.

Samstag, 16. Oktober 2010

Zeichen der Zeit: Die Urlaubsehe

Es gibt saudische Männer, die vor einer Ferienreise gerne mal eine auf die Dauer des Urlaubs befristete Ehe schließen, und zwar mit jungen Frauen oder jungen Mädchen unter 16 Jahren.

Die Arab News hat mehr dazu.

Kurzfassung:

  • Saudischer Mann fährt in Urlaub (z.B. Ägypten)
  • Dann kauft er für ca. 500 EUR ein minderjähriges Mädchen von ihrem Vater und heiratet sie befristet für die Dauer seines Urlaubs.
  • Dann schwängert er das Mädchen und fährt am Ende des Urlaubs nach Hause.
  • Die Ehe endet vertragsgerecht, und er lässt die Urlaubsfrau mit dem Kind sitzen.
  • In Saudi-Arabien verliert er darüber kein Wort, weil er um seinen guten Ruf fürchtet.

Klingt Urlaubsehe nicht niedlich? Da haben wir im Deutschen doch noch ganz andere Wörter, um das zu beschreiben, was da läuft.

Übrigens, wer den Artikel bei der Arab News liest, sollte auch die Kommentare lesen. Dort regt man sich höchstens darüber auf, ob es eine befristete Ehe im Islam gibt. Niemand stört sich daran, dass die Mädchen noch Kinder sind.

Sonntag, 26. September 2010

Zeichen der Zeit: Opfertier-Coupons

Die Islamic Development Bank betreibt eine Website (www.adahi.org), auf der Pilger Opfergutscheine erwerben können. Für einen Preis von 410 Saudi Riyal (etwas mehr als 80 EUR) kaufen die Kunden ein Schaf, die opfergerechte Schlachtung des Tieres und den Transport und die Verteilung des Fleisches an arme Muslime.

Montag, 20. September 2010

Zeichen der Zeit: Saudische Frauen erschließen neue Märkte

In Saudi-Arabien müssen sich Männer von allen Frauen fern halten, mit denen sie nicht direkt verwandt sind (erlaubt sind nur Ehefrau, Mutter, Schwester und Tochter). Deshalb dürfen auch in Parks oder andere "Entertainment Facilities" (keine Ahnung, was das in Saudi-Arabien sein soll) keine Single-Männer rein, denn da könnten sich ja Familien oder Frauengruppen aufhalten. Die müssen vor diesen lüsternen Raubtieren beschützt werden.

Trotzdem häufen sich die Beschwerden von Familien darüber, dass sich immer wieder Single-Männer in solchen Umgebungen aufhalten und dort eine Bedrohung für Sitte und Moral, ja die gesamte Weltordnung, darstellen. Wie kommen die denn da rein?

Die Arab News erklärt es: Frauen nehmen Geld von den jungen Saudis, um sie in die geschlossenen Bereiche zu begleiten und geben sich einfach als verwandt aus.

Mittwoch, 1. September 2010

Ironie


Club Lounge im The Address Downtown Dubai

Montag, 30. August 2010

Zeichen der Zeit: Auch die Vereinigten Arabischen Emirate haben ein Problem mit ausländischen Ehen

Ausgerechnet bei TimeOut Dubai findet sich diese großartige Meldung.

Man will in den Emiraten ein Gesetz verabschieden, dass es einheimischen Männern nur noch dann erlaubt, eine Ausländering zu heiraten, wenn gewisse Bedingunen erfüllt sind, z.B. muss die Braut eine Muslima sein und der Altersunterschied darf nicht mehr als 25 Jahre betragen.

Denn diese Emiratis auf Ausländerinnenjagd sind ja schuld daran, dass mehr und mehr Frauen in den Emiraten zu einem Dasein als alte Jungfer verdammt sind. Denn die einheimischen Frauen dürfen ohnehin keine Ausländer heiraten.

Montag, 23. August 2010

Sama stellt den Flugbetrieb ein

Die Arab News berichtet, dass Sama ab Dienstag den Flugbetrieb einstellt. Damit verlieren wir hier im Projekt eine Billigairline, die uns mit ein paar netten Wochenend-Fluchtrouten versorgt hat. Schade.

Montag, 19. Juli 2010

Zeichen der Zeit: Saudis, heiratet Saudis!

Exzellenter Lesestoff der Arab News: Saudis warned against marrying foreign women

Ich fasse mal zusammen:
  • Wer eine Auslaenderin heiratet ist schuld daran, dass Saudische Frauen unverheiratet bleiben.
  • Ehen mit Auslaenderinnen fuehren zu schweren Familienproblemen.
  • Solche Ehen haben negative Auswirkungen auf den islamischen Glauben und die islamische Kultur.
  • Wegen solcher Ehen bekommen Saudis AIDS und Hepatitis.
  • Kinder mit Auslaenderinnen sind Autisten.

Es erinnert mich irgendwie an ein paar Gesetze, die vor 75 Jahren in Nuernberg gemacht wurden.

Donnerstag, 15. Juli 2010

Kinotipp: The A-Team

Gesehen in den Reel Cinemas, Dubai; Englisch mit arabischen Untertiteln.

Der beste Film aller Zeiten!

Donnerstag, 8. Juli 2010

Kinotipp: Killers

Gesehen im CityStars, Kairo; Englisch mit arabischen Untertiteln.

Fängt sehr lustig an, lässt leider stetig nach. Der Schluss ist einfach nur noch verwirrend. Wenn ich mich auf anderthalb Stunden Popcorn-Kino ohne Sinn und Verstand einstelle und der Film diese Haltung für 1 Stunde und 28 Minuten auch unterstützt, dann will ich in den letzten 2 Minuten nicht zum Nachdenken gezwungen werden.

Immerhin ein paar neue Erkenntnisse über das Berufsbild des Consultant...

Mittwoch, 23. Juni 2010

Zeichen der Zeit: Party in Saudi-Arabien, keine gute Idee

In Saudi-Arabien ist alles verboten, was Spaß macht. Interessant ist, wie diese Verbote durchgesetzt werden.

Elf junge Männer und vier junge Frauen haben privat eine Party feiern wollen. Die Polizei hat davon Wind bekommen. Jetzt müssen die Männer jeweils zwischen ein und zwei Jahren ins Gefängnis, zwei der Frauen für jeweils ein Jahr, und die beiden restlichen Frauen wurden zu je 80 Peitschenhieben verurteilt.

Gemeldet wurde das hier.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Dubai an einem Sommermorgen


42 Grad, fühlt sich aber noch nicht zu heiß an, etwas schwül, Dunst über der Stadt und so gut wie gar nix los. Gefällt mir. ;-)
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Dienstag, 8. Juni 2010

Freitag, 28. Mai 2010

Zeichen der Zeit: Alltag in Ägypten

Zwei kleine Geschichten, die sich in Ägypten zugetragen haben und die das Land und seine Einwohner so  liebenswert machen.

1. Nachwuchs
Vergangenes Wochenende waren Drea und ich nach einem langen Tag im Stefano's essen. Jedes mal begehen wir dort denselben Fehler und bestellen zu viel. Auf dem Heimweg erzählt uns dann der Taxifahrer, dass soeben sein erstes Kind, ein Sohn geboren wurde. Überglücklich erzählt er arabisch drauf los und dankt immer wieder Gott für sein Glück. Und immer, wenn der Verkehr wollte, dass wir anhalten müssen, schüttelte er uns die Hand, hat mich umarmt und mir sogar überschwänglich einen Kuss auf die Stirn gedrückt. Auf Höhe eines der zahlreichen kleinen Geschäfte am Straßenrand der Corniche hielt er dann an, um uns zwei Sprite zu spendieren. Da saßen wir dann im Taxi, jeder mit einer Flasche Sprite. Auf den Flaschen ist ja Pfand und die Leute in Ägypten haben nicht viel Geld. Deshalb mussten wir unsere Sprites jetzt auch austrinken, denn erst dann würde die Fahrt weiter gehen.
Irgendwie habe ich dann den Großteil meiner Flasche in mich rein geschüttet und dann mit Drea die Flaschen getauscht. Sie hätte die ganze Portion auf keinen Fall mehr geschafft. Ohne Rücksicht auf Verluste habe ich dann die zweite Flasche so schnell ich konnte gelehrt. Mir war so elend...
Am Ziel angekommen, wollte der Fahrer dann kein Geld von uns nehmen, sondern uns eine Freifahrt spendieren, weil er sich so freute. Nach einigem hin- und her konnte ich ihm dann 50 Pfund in die Hemdtasche stecken und ihm erklären, dass es ein Geschenk von uns für seinen Sohn sei. Das konnte er dann akzeptieren.


2. Beschwerde
Wir haben heute Mittag bei Chili's etwas zu Essen bestellt. Drea nahm Pasta Alfredo mit Shrimps. Die haben wir früher schon mal bestellt, da waren die Shrimps aber noch roh. Deshalb habe ich tausendmal bei der Bestellung darauf higeweisen, dass sie die Shrimps diesmal "well done" machen sollen.
Das Essen kam, die Shrimps waren roh. Während Drea den Ofen anwarf, um die Shrimps selbst zu braten, habe ich wieder im Restaurant angerufen. Mein Gesprächspartner hat sich auch sofort entschuldigt und angeboten, eine neue Portion zu schicken.
Zwanzig Minuten später stand dann der Restaurantmanager vor unserer Haustür zusammen mit dem Koch. Wieder und wieder hat er sich dann entschuldigt und darauf hingewiesen, wie wichtig es ihm doch ist, uns als Kunden zu behalten. Außerdem hatte eine Ladung essen dabei. Zum einen eine frische Portion Alfredo, aber dann auch noch einen Berg an Tacos und frischer Salsa.
Ich habe mich natürlich herzlich bedankt und ihm auch zugesichert, dass wir weiter Kunden bleiben und bald auch wieder im Restaurant vorbei schauen.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Protokoll einer Reise

Mittwoch, 05.05.2010, 19:15 Uhr
Auschecken im Hotel, keine Probleme, Rechnung passt. Das Handy klingelt: Mein Fahrer ist da. Rucksack schultern, Trolley packen und vor die Tür. Anouar ist mein Fahrer, er wirkt etwas aufgeregt. Wir müssten uns beeilen wegen des Sturms, bevor die Flughafenstraße geschlossen wird. Ich schaue mich um: Riad, 28 Grad, Sterne am Himmel... welcher Sturm?

19:07 Uhr
Die Sterne sind weg. Links erscheint eine Wand aus Sand, wir fahren rein. Wirkt wie Nebel, dichter Nebel.

19:09 Uhr
Beobachte die Straßenlaternen. Der feine Staub, der scheinbar vorbei fliegt wird durch große Wassertropfen ersetzt. Blick nach vorne: Der Scheibenwischer kommt kaum gegen den plötzlichen Regen an. Schaue aus dem Seitenfenster. Der Sand ist aus der Luft gewaschen. Beunruhigend, weil ich jetzt die vielen, vielen Blitze sehen kann, die rechts von mir Brücken zwischen Himmel und Erde schlagen. Drehe den iPod lauter um den Donner nicht hören zu müssen.

19:13 Uhr
Der iPod wird übertönt. Hagel. Fühlt sich an wie Maschinengewehrbeschuss. Der Verkehr steht.

19:20 Uhr
Im Schneckentempo geht es weiter. Entweder sind die Fahrer heute alle ausnahmsweise gut diszipliniert oder alle sind vor Angst wie gelähmt.

20:12 Uhr
Fast am Flughafen, kaum noch Niederschlag. Anouar fährt rechts ran. Mit unseren Handy versuchen wir Bilder von der nächtlichen, verhagelten und verblitzten Wüste zu machen. Den Hagel kann man auf einem meiner Bilder einigermaßen erkennen. Die Blitze lassen sich nicht einfangen.



20:15 Uhr
Ankunft am Flughafen, endlich. Überall Menschenmassen. Suche mir einen Gepäckträger, dem ich Rucksack und Trolley gebe mit der Anweisung sich nicht vom Fleck zu rühren. Ohne Gepäck laufe ich ungebremst durch den Metalldetektor zum Schalterbereich. Bei Egypt Air wirkt man entspannt, innerhalb einer Minute habe ich den Boardingpass. Zurück aus dem Schalterbereich wieder zum Träger. Drücke ihm 10 Rial in die Hand und nehme mein Gepäck. Nächste Station Passkontrolle, hier gibt es keine Abkürzung, muss Schlange stehen und hasse es.

20:32 Uhr
In der Abflughalle, nur zwanzig Minuten, bevor das Boarding starten soll. Nächstes Ziel: Costa Coffee. Davor die Abflugtafel begutachten. Mein Flug ist nicht drauf. Dafür treffe ich beim Costa die Kollegen, die in den Oman wollen. Und die lange Überfällig sind, aber weder wird ihr Flug als verspätet gelistet noch teilt ihnen die Airline irgendetwas mit. Mir fällt auf, dass am Terminal nirgends Flugzeuge stehen.



20:55 Uhr
Boarding-Zeit. Richtiges Gate. Kein Flugzeug, kein Personal, keine Informationen.

21:00 Uhr
Zurück bei Costa. Gemeinsames Warten und Galgenhumor. Es sind neue Kollegen dabei, für die es sowohl erste Woche als auch erster Wochenendausflug sind. Wir versichern ihnen, dass diese Umstände für Riad alles andere als normal sind. Stunden vergehen und es werden Backup-Pläne geschmiedet. Die Omanler überlegen, den Flughafen wieder zu verlassen und das Wochenende in Riad zu bleiben. Ich buche am Netbook eines Kollegen vorsorglichen einen anderen Flug für morgen Mittag.



22:00 Uhr
An meinem Terminal steht jetzt ein Flugzeug. Marokko Air mit Flugziel Casablanca. Hört sich zwar interessant an, ist aber gerade keine Alternative für mich.

22:12 Uhr
Aus Ermangelung an Fakten über unsere Situation stützen wir unser weiteres Denken und Vorgehen auf Gerüchte. Da uns die Unzuverlässigkeit dessen bewusst ist, entscheiden wir nur zu glauben, was uns passt.
Zusammenfassung: Wegen des Unwetters seien alle Maschinen mit Ziel Riad nach Dammam umgeleitet worden. Von dort aus brechen sie jetzt wieder nacheinander nach Riad auf um die Passagiere aufzunehmen.



23:35 Uhr
Kein Flugzeug. Weder für mich noch für die Omanler. Im Gegensatz zu den Egypt Air Angestellten sind die Leute von Oman Air am Gate geblieben. Dort nimmt man sie in die Zange. Während asiatische Passagiere schnell abgewimmelt werden, sind die Deutschen lästiger. Abwechselnd nimmt sich jeder den Oman Air Menschen vor, stellt ihm wieder und wieder dieselben Fragen. Es ist ein Verhör, der Verdächtige soll endlich ein Geständnis ablegen. "Wann fliegen wir los?", "Warum ist kein Flugzeug da?", "Ist die Maschine schon  auf dem Weg hierher?", "Wann wird sie ankommen?", "Wenn sie erst in 10 Minuten in Dammam losfliegt, warum hieß es dann eben, sie sei schon auf dem Weg?", "Sie lügen, warum soll ich einem Lügner glauben?". Keine Gnade. "Es gibt eine Lösung. Canceln sie den Flug, erstatten Sie uns den Ticketpreis und lassen sie uns gehen.", "Nicht canceln? Warum?", "Das Flugzeug ist unterwegs? Ok, also von vorne... Wann fliegen wir los?" ... So geht es ewig weiter. Bei der Befragung wechselt man sich ab.



Donnerstag, 06.05.2010, 0:15 Uhr
Neuer Plan: Wir bleiben einfach hier. Aber wie verlassen wir den Flughafen? Unsere Pässe sind schon für die Ausreise gestempelt. Wir belagern die Mitarbeiter von Oman Air erneut. Angeblich könnten wir den Flughafen nicht verlassen. Also sind wir festgenommen? Nein, aber wir können den Flughafen nicht verlassen. Die Hobbyjuristen unter uns schreien: "Kidnapping!" Die Luft riecht nach Kaffee und Adrenalin. Schließlich will das Personal unsere Pässe einsammeln, um sie zur Immigration zu bringen. Nur dort können sie gestempelt werden, danach sind wir wieder eingereist und könnten raus. Würde auch nur ca. 3 Stunden dauern. In diesem Moment verliere ich den Überblick inmitten des Gewühls aus Beschimpfungen, Drohungen und immanenter physischer Gewalt. Während ich noch darüber nachdenke, ob ich schimpfen oder prügeln soll, fasst mich eine Hand an der Schulter. Zu der Hand gehört ein Egypt Air Mitarbeiter, der mir mitteilt, dass mein Flugzeug da ist und wir gleich boarden. Ich verabschiede mich, wünsche allen noch viel Glück und gehe zum Gate.

01:10 Uhr
Endlich geht es ins Flugzeug. Bis endlich alle an Board sind, vergeht wieder etwas Zeit. Dann stehen wir für etwa eine Stunde auf dem Rollfeld und warten auf unseren Start-Slot.

02:55 Uhr
Wir starten.

04:12 Uhr
Eine Durchsage des Kapitäns. Unser Flug wird zum Flughafen Borg Al-Arab umgeleitet. Das bedeutet für mich eine Stunde Autofahrt bis zur Wohnung. Hinter mir rastet ein saudischer Passagier aus, schimpft und flucht.

05:00 Uhr
Wir landen - und zwar wie ursprünglich geplant in Al Nozha. Innerhalb von wenigen Minuten bin ich durch die Passkontrolle und sitze im Taxi.

05:30 Uhr
Ankunft in der Wohnung, beim Blick aus dem Fenster bemerke ich die einsetzende Morgendämmerung. Ab ins Bett. Als mein Kopf auf dem Kissen landet, bin ich schon eingeschlafen.

Samstag, 15. Mai 2010

Durchsage: Promo-Aktion bei STC

Wer eine Prepaid-SIM-Karte von STC nutzt, erhält derzeit beim Kauf einer 300 SAR Recharge-Card 500 SAR Guthaben.

Montag, 3. Mai 2010

Zeichen der Zeit: Regen in Riad

Beim heutigen Wetter in Riad hat scheinbar Roland Emmerich Regie geführt. Am Nachmittag hat sich der Himmel verdunkelt und eine bizarre Mischung aus Sand- und Gewittersturm hat eine Höllenshow geliefert.

Es war tatsächlich so dunkel wie in stockfinsterer Nacht. Immerhin hat der Regen dann langsam den Sand aus der Luft gewaschen. Zum Abend hin wurde es dann wieder einigermaßen hell, genug um zu sehen, dass es die Welt doch noch gibt.

Der Weg vom Bürogebäude zu den Taxis war auch sehr interessant. Während ein paar Kollegen noch versucht haben, die Krawatten vorm Regen zu schützen war meine Sorge, dass ich mit den glatten Ledersohlen auf dem rutschigen Sandschlamm auf spiegelglattem Marmor zu Tode stürze. Gemeinsam haben wir es dann zum Taxi geschafft. Die Route ins Hotel dauert sonst 5 Minuten. Heute dauerte es ... länger.


(via www.0zz0.com)

Entlang des Wegs konnte man mal wieder eine in Saudi-Arabien übliche Gepflogenheit beobachten: Spurenausbau. Scheinbar - wann immer sich der Verkehr staut - versuchen hier die Fahrer durch dazwischendrängeln und "an den Rand quetschen" an jedem Auto vorbeizukommen, dass ihnen nicht schnell genug ist. Unabhängig vom Grund für die Verzögerung. So sind wir dann im Stau auch in 6 Spuren auf der ddreispurigen Straße gefahren, haben dabei mehrfach die Spur gewechselt, immer wieder beschleunigt wie beim Formel-1 Start, nur um Sekunden später so stark abbzubremsen wie ein Egypt Ait Pilot bei der Landung in Alexandria, wenn er die Länge der Landebahn überschätzt hat.


(via www.0zz0.com)

Der Regen wollte nicht aufhören. Gemessen an deutschen Regenfällen war es gar nicht schlimm. Es gibt hier aber weder eine Kanalisation, noch irgendwelche Ablaufmöglichkeiten für das Regenwasser. Die Straßen sind große Wannen voller Wasser. Und durch Senken ist gar kein Durchkommen möglich. So hat uns das Wetter auch die Abendplanung verdorben. Statt des gemeinsamen Abendessens bei einem der ausgezeichneten indischen Restaurants Riads gab es - mal wieder - Zimmerservice. Ich kann das Hotelessen nicht mehr sehen.

Mittlerweile habe ich auch Meldungen von ein paar Kollegen, die in einem Hotel in der Innenstadt  untergebracht sind:
  • Fahrtzeiten zwischen 1,5 und 2,5 Stunden
  • Verlassene Autos am Straßenrand abgestellt
  • Alle Schnellstraßen gesperrt, man kommt nur auf Schleichwegen voran
  • Granada-Mall überflutet, auf dem gesamten Foodcourt hat nur ein Fastfood-Stand geöffnet. Ansonsten hilft das gesamte Personal bei der Wasserbekämpfung.
  • Sonnenschutzdächer sind unter dem Gewicht des Wasser eingeknickt und haben die darunter parkenden Autos zerstört.

Der Sturm hält sich wacker. Während ich hier tippe ist der Internetzugang gestört und das Satelittenfernsehen auch. Den Post werde ich also morgen online stellen.

Dienstag, 27. April 2010

Reisetipp: Das Shangri-La Al Bandar, Maskat, Oman

Anreise

Oman Air fliegt direkt zwischen Riad und Maskat, der Hauptstadt des Oman. Der Rückflug am Freitag ist etwas früh. Alternativ kann man mit Saudi Air fliegen, der Rückflug geht dann erst am Abend, aber der Flug ist unverschämt teuer.Vom Flughafen hat das Taxi zum Shangri-La gerade mal 13 OR gekostet. Die Rückfahrt war mit 20 OR teuerer, weil wir - Steffen und ich - den Wagen vom Hotel haben bestellen lassen. Wer sich das Taxi aber teilt, sollte kein Problem haben. Die Fahrer kennen den Weg.

Unterkunft
Shangri-La's Barr Al Jissah Resort and Spa besteht aus insgesamt drei Hotels: Al Waha ("Die Oase"), Al Bandar ("Das Dorf") und Al Husn ("Das Schloss"). Am teuersten ist das Al Husn, in dem keine Gäste unter 18 Jahren erlaubt sind, es folgt das Al Bandar, in dem ich für das Wochenende abgestiegen bin. Das Al Waha scheint vor allem bei jungen Familien beliebt.

Leider war mir am Wochenende nicht wohl, daher habe ich kaum etwas von meinem Hotel oder der Umgebung wahrgenommen. Immerhin konnte ich mich aufraffen, um ein paar Bilder zu schießen.

Alles in allem stelle ich mir ein Ferienhotel genau so vor. Die Anlage ist gepflegt bis in den letzten Winkel. Das Frühstück bietet viel Auswahl und ist lecker. Am Donnerstag-Abend gab es im Hauptrestaurant ein Fischbuffet, das schwer zu toppen sein dürfte.

Die Zimmer sind angenehm groß, die Bäder modern und geräumig. Es gibt Turn-Down Service, 24 Std. Room-Service und Internet ist kostenlos.

Wie sagte es der T-800? "I'll be back!"


Abreise

Erst wenn man die Anlage am frühen Nachmittag bei Tageslicht verlässt, kann man die wunderbare Landschaft genießen, in die das Shangri-La eingebettet ist. Steile Felsen, tiefe Schluchten, gewundene Straßen und blaue Fjorde.

Auch die Fahrt durch Maskat ist reizvoll. Im Gegensatz zu Städten wie Riad oder Alexandria ist Maskat sauber, gepflegt mit vielen Grünflächen. Die Gebäude stehen angenehm verteilt und sind nicht zu groß.

Kurz vorm Flughafen geht es dann noch an der beeindruckenden Moschee vorbei.


Samstag, 17. April 2010

Reiserisiko: ICE verliert Tür

In diesen Tagen lernen wir, dass ein Vulkan auf Island den Verlauf eines Projekts in Saudi-Arabien beeinflussen kann. Während ich also allen zu Hause Gestrandeten ein paar angenehme Zusatztage in der Heimat wünsche, überrascht mich ein Artikel bei FAZ.net.

Da verliert doch tatsächlich ein ICE eine Tür. Natürlich in dem Moment, in dem ein weiterer ICE passiert wird. Die Tür knallt gegen den anderen Zug auf Höhe des Bord Bistros und sechs Menschen werden verletzt.

In diesen Momenten fühlt sich Fliegen gleich wieder viel sicherer an. Denn: selbst wenn ein anderes Flugzeug mal die Tür verliert, wie groß ist schon die Wahrscheinlichkeit, dass diese Tür den Flieger trifft, in dem ich sitze? Wenn allerdings demnächst ein ICE von einer vom Himmel fallenden Flugzeugtür getroffen wird, gehe ich nur noch zu Fuß.

Sonntag, 4. April 2010

Nette Osterüberraschung

Das Hotel hatte heute für jedes Teammitglied eine kleine Überraschung auf dem Zimmer:



Sehr nett, gleich mal den Geschmack antesten...
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Frohe Ostern!


Kleines Osterrätsel: Wo oder was ist das?

Mittwoch, 31. März 2010

Ostern, oder "Exodus aus dem verdammten Land"

Am Flughafen ist die Hölle los. Wirklich, ich habe ja am Flughafen RUH schon einiges erlebt, aber heute schlägt's dem Fass die Krone aus. Oder so.

Meinem Instinkt folgend bin ich heute recht zeitig zum Flughafen aufgebrochen. Das war eine gute Entscheidung. In der Schalterhalle konnte man sich kaum bewegen vor Menschen. Zum Glück bekam ich meine Boardingkarte noch etwas schneller als letzte Woche (übrigens nennt mich das Egypt Air Team mittlerweile nur noch Mr. 1A ... creepy).

Aber zum Durchgang in den Passkontrollbereich musste ich in einer Schlange stehen, die sich einmal durch das Gebäude gewunden hat. Das hat sich dann fortgesetzt bei der Passkontrolle selbst und der Sicherheitskontrolle dahinter.

Endlich in der Abflughall angekommen sind mir zwei Dinge aufgefallen:

  1. Costa wird Konkurrenz bekommen. Hinter eine Plane lugt eine Baustelle hervor, die das Starbucks Logo nicht verdecken kann - und wohl auch nicht soll. Jedenfalls sieht das subtile "Opening soon..." auf der Fläche irgendwie nach Werbung aus.
  2. Es ist laut. Direkt gegenüber von Costa sind die Toiletten. (Die übrigens eine absolute Katastrophe und Zumutung sind. Wenn ich hier muss, dann halte ich an, bis ich im Flieger bin.) Sie werden jetzt wohl renoviert. Hinter arabischen Sperrschildern ist ein ganze Chor von Schlagbohrern, Presslufthämmern und Sturmhaubitzen zu Gange. Eine Schar Kollegen, die auf dem Weg in den Oman sind, haben sich hinter Costa ein Sitzecke erobert. Da hocken sie und haben alle Kopfhörer in den Ohren, weil es zu laut ist, um miteinander zu reden.
Hier hat die bescheidene Lounge doch mal was Gutes.

Schaut man sich all die Menschen hier an, findet man eine sehr bunte Mischung. Auffällig viele Westler treiben sich herum. Ein paar saudische Beamte bestätigen dann auch, dass die ganzen Leute wegen Ostern ausreisen. Scheinbar kann sich nicht einmal Saudi-Arabien jedem Einfluss anderer Religionen entziehen.

Riad Schnappschüsse

Ob der große Burj Al Mamlaka ...



... auch mal so angefangen hat?

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Dienstag, 30. März 2010

Ein kleines Jubiläum

Ich bin tatsächlich schon seit einem Jahr in Saudi-Arabien. Das ist mir gestern mal so richtig aufgefallen. Der Grund: Deutschland ist nur noch eine Stunde weit weg.

Damit meine ich natürlich die Sommerzeit. :-)

Und tatsächlich, Ende März 2009 bin ich hier angekommen. Grund zu feiern! In Saudi-Arabien heißt das, ich gönne mir heute Abend mal nicht nur eine, sondern zwei Dosen Pepsi light.

Sonntag, 28. März 2010

Hoch hinaus?

Ich bin mir nicht sicher, welcher Affe mich da gebissen hat, aber ich habe eben mal nach Fallschirmsprungmöglichkeiten auf der arabischen Halbinsel gesucht. Bislang gibt es ein brauchbares Ergebnis, der UAQ Aeroclub und sein Accelerated Free Fall Programm. (Stehen natürlich keine Preise auf der Seite.)

Ich bin unschlüssig. Als ich das letzte Mal aus einem fliegenden Fluggerät gesprungen bin war ich ein paar Jahre jünger. Das war aus so einem Ding:



Wenn auch mit anderen Hoheitsabzeichen auf der Seite.

Oder soll ich lieber den Flugschein anpeilen?

Mittwoch, 24. März 2010

Projektgeflüster: Deutscher Expat will mit Wohnmobil von Saudi-Arabien nach Deutschland fahren

Das hab ich von jemandem gehört, der mit wem gesprochen hat, der da einen kennt, wo man das gehört hat...

Sei's drum, in Anbetracht der Tatsache, dass sich hier im Team die Stimmen derer mehren, die sich irgendwo in Dubai oder Sharja ein Auto kaufen wollen, kann man sich mal eine solche Route vor Augen halten.

Der erste Abschnitt ist unspektakulär. Von den Emiraten kann man nach Saudi-Arabien und dann an der Küste des Golfs entlang bis in die Gegend um Dammam. Dort geht dann ein Highway nach Jordanien. Man kommt wohl bis Amman und sieht dabei noch etwas von der jordanischen Gebirgslandschaft.

Dann könnte es kompliziert werden. Über den Jordan geht es hier nicht, die Einreise ins Westjordanland würde sich eher kompliziert gestalten. Also nach Norden? Da kommen die Golanhöhen. Der sicherste Weg schein etwas weiter östlich nach Norden in Richtung Damaskus zu führen. Als Deutscher erhält man glücklicherweise bei Einreise auf dem Landweg direkt an der syrischen Grenze ein Visum.

Die kürzeste Strecke geht dann quer durch den Norden Libanons zurück nach Syrien. Vielleicht keine gute Idee, außerhalb Beiruts könnte die Hamas den Ton angeben. Also den langen weg durch Syrien bis man schließlich die Türkei erreicht.

Von hier an dürfte es keine Probleme mehr geben, das ist ja fast schon EU. :-)


Der schönste Ort, den es in Riad gibt...

... ist die Abflughalle des Terminals ausländischer Fluggesellschaften am Flughafen, nach der Paßkontrolle, bei Costa Coffee.

Vielflieger

Bei Zeit online habe ich vor ein paar Tagen ein Interview mit Thomas Hermanns gelesen. Dabei ging es um sein neues Buch "Das Tomatensaft-Mysterium: Fliegen in der Comedy Class". Natürlich wird das Thema des Vielfliegers humoristisch aufbereitet. Wahrscheinlich werde ich das Buch sogar kaufen, wenn ich das nächste Mal in Deutschland bin, hört sich schon lustig an. Dabei bin ich mir im Klaren darüber, dass ich zu der Gruppe Menschen gehöre, über die sich der Autor bevorzugt lustig macht.

Ich zitiere mal aus dem Interview: "Und Leute, für die es ein Fetisch ist, als Letzte drin und als Erste draußen zu sein, die müssen natürlich in die Business, am besten wichtig-wichtig auf Platz 1A."

Was würde der gute Herr Hermanns dann zu den Zuständen am Flughafen Riad sagen?

Nehmen wir meinen Fall von heute. Ich bin angekommen und wurde - wie mittlerweile üblich - vom örtlichen Egypt Air Chef begrüßt, noch bevor ich am Airlineschalter war. Pass und Buchungsbestätigung waren unnötig. Nachdem ich bei seichtem Smalltalk zum Schalter begleitet wurde, reichte mir der Mitarbeiter dort ohne jedes weitere Wort meine Boardkarte, und dann noch dieser ominöse Platz 1A.

Hätte Herr Hermanns mich mal gefragt. Denn natürlich ist bei den Vielfligern nicht 1A der beliebteste Platz, sondern 1C. 1A ist ein Fensterplatz auf der linken Seite, 1C der Gangplatz daneben. Und nur wenn man auf 1C sitzt, hat man den kürzesten aller Wege zum WC - für mich ein wichtiges Ausstattungsmerkmal.


Zeichen der Zeit: Kritik am saudischen Klerus

Bei Zeit online findet sich ein lesenswerter Artikel über eine saudische Dichterin. Sie trat in Abu Dhabi bei einem Wettbewerb auf und hat statt der üblichen Minnegesänge mal richtig Dampf abgelassen.

Dienstag, 23. März 2010

Kirmes in Riad - Das Janadria Festival

Die Aussicht, ein saudisches Kulturfestival zu besuchen, hat mich nicht direkt vom Hocker gehauen. Einmal angekommen war ich direkt überrascht, wie viele Menschen sich da rumtreiben. Mit Menschen sind natürlich Männer (jung wie alt) gemeint, denn heute war der letzte Tag, an dem Männer das Festival besuchen können. Die nächsten zwei Tage ist die Veranstaltung dann für Frauen und ab der kommenden Woche heißt man Familien willkommen.

Der Besuch des Fests war dann wie eine Reise in ein anderes Land. Die Leute waren so freundlich. Und sie waren alle so flott unterwegs, so gar nicht im bekannt-behäbigen Watschelgang. Als offensichtliche Ausländer waren wir eine Attraktion. Ständig wurde man begrüßt und direkt in ein Gespräch gefesselt. Teilweise konkurrierten junge Saudis darum, uns behilflich zu sein (z.B. bei der Bestellung am Kebabstand, die durchaus saudi-style ablief). Ein Offizieller hat uns eine spontane Führung durch eine der Ausstellungen gegeben. Dabei wurde der Grenzschutz Saudi-Arabiens erläutert, besonders vor dem Hintergrund der Unruhen an der Grenze zum Jemen. Wir haben die Tricks der Schmuggler kennengelernt, ihre Spuren im Sand zu verwischen. Ein Grenzschützer hat uns hinter die Absperrung direkt zu den Exponaten geführt, damit wir besser sehen konnten. Ein Militärarzt hat sein mobiles Lazarett demonstriert und uns Blutdruck und Zuckerwerte gemessen. Dabei hat er auch verplappert, dass zum Desinfizieren in der Medizin Alkohol verwendet wird. Wir haben also beiläufig legalen Alkohol in Saudi-Arabien entdeckt.

Vor einem der Grillstände haben wir weitere Kollegen getroffen, die ähnliche Erfahrungen machten. Zum Essen wurden sie in aller Regel von völlig Fremden oder dem Standpersonal eingeladen. Junge Saudis wollten Fotos mit uns machen.

Auch die Gespräche, halb arabisch, halb englisch, waren freundlich: Deutschland, Autos, Bayern München. Erfreulicherweise wenig Hitler. Und dann die entscheidende Frage: Wie gefällt uns das Festival. Unsere Antwort war natürlich immer "fantastisch", in unterschiedlichsten Variationen auf Deutsch, Englisch und Arabisch.

Überraschende Erkenntnisse des Besuchs: die saudische Armee benutzt das deutsche G36, das Landwirtschaftsministerium stellt saudische Produkte aus Bioanbau vor und einer Grillbude kann das Essen ausgehen.

Bilder gibt's hier.


Montag, 22. März 2010

Neues Webalbum: Zamalek

Die Bilder aus Zamalek sind jetzt online.

Sonntag, 21. März 2010

Picasa will meine Bilder nicht ins Webalbum stellen.... grrrrr


Wenn es ein paar Palmen schaffen, sich durch den Asphalt zu fressen, dann schaff ich es doch auch wohl ein paar Bilder mit Picasa in ein Webalbum zu laden...
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Riad - Dubai - Kairo - Alexandria, alles an einem Wochenende

Und das geht so:

  1. Gründliche Vorbereitung: Flugpläne studieren, Preise in Erfahrung bringen und buchen. Sämtliche Buchungsbestätigungen drucken. (Für Dubai einen Clubroom im Address buchen und den Flughafentransfer bestellen - ist beim Clubroom inklusive. Für Kairo im Marriott einen Executive Room buchen, inkl. Late-Checkout um 18 Uhr.)
  2. Am Dienstagabend schon im Hotel auschecken und zahlen. Packen und alles Gepäck marschbereit aufstellen, d.h. die großen Teile und die Anzugstasche zur Einlagerung im Hotel, den kleinen Trolley für die Reise (mehr zum Thema Reisegepäck im Film Up in the Air). Nicht vergessen: Kleiderbügel mitnehmen!
  3. Den Cheffahrer anrufen und für morgen früh zum Hotel bestellen, auf eine besondere Mission hinweisen.
  4. Mittwoch morgens dem Cheffahrer Pass und Buchungsbestätigung für Saudi Air Flug von Riad (RUH) nach Dubai (DXB) in die Hand drücken und ihn zum Einchecken beauftragen.
  5. Mittwochnachmittag: Umziehen im Büro, den Anzug auf den Bügel hängen. Noch einmal umpacken, weil die Laptoptasche im Büro bleiben muss. Kreditkarten nicht vergessen!
  6. Den Cheffahrer treffen, Boardingkarte und Pass entgegen nehmen. Zum Flughafen RUH fahren.
  7. Direkt zur Pass- und Sicherheitskontrolle.
  8. Geeistes Kaffeegetränk, Boarding, Flug nach Dubai. Bevorzugterweise 2-Punktlandung durchführen.
  9. Nach der Landung vom Hotelmitarbeiter begrüßen und zum 7er BMW führen lassen. Fahrt zum Hotel. Einchecken vor 8 Uhr abends, Rekord. Direkt den Transfer zurück zum Flughafen für Freitagmorgen, 6:30 Uhr bestellen.
  10. Es folgt das Gemeinschaftsprogramm mit den Kollegen (Mall, Pool, Steakhouse, Madinat). Nicht vergessen: Bei der Lounge um ein frühes Frühstück am Freitag um 6 Uhr bitten. Bei dieser Gelegenheit direkt schon auschecken und zahlen, eventuell versprechen, nicht die Minibar in der letzten Nacht nach Zahlung zu plündern.
  11. Nach kurzer Nacht am Freitagmorgen nach dem Zähneputzen startklar sein. Frühstück in der Lounge und dann mit A8 zum Flughafen.
  12. Mit Emirates von Dubai (DXB) nach Kairo (CAI) fliegen. Unbedingt das üppige Filmangebot von Emirates auskosten und etwas Schlaf nachholen.
  13. In Kairo angekommen mit dem Taxi nach Zamalek. Im Hotel beim Concierge Fahrkarten für die nächsttägige Bahnfahrt nach Alexandria in Auftrag geben.
  14. Zamalek erkunden, Tags drauf ausschlafen.
  15. Samstag am frühen Abend mit dem Taxi zum Bahnhof. Dort einen Träger für das kleine Gepäckstück nehmen (der Träger kennt nämlich den richtigen Bahnsteig).
  16. Pünktlich um 18 Uhr in den Zug steigen und zwei Stunden später in Alexandria entspannt ankommen. Taxifahrt zur Wohnung beim Montaza-Park. Ausklingen lassen der Reise mit Lieferung von Domino's Pizza.


Samstag, 20. März 2010

Reisetipp: Zamalek, Kairo, Ägypten

Wer hätte das gedacht? Kairo hat auch schöne Seiten.

Anreise

Wer mit dem Flugzeug anreist, sollte hoffen, am Terminal 3 des Kairiner Flughafens (CAI) zu landen. Es ist neu, sauber und macht einen rundum guten Eindruck. Ich bin leider am Terminal 1 angekommen. Beim Verlassen des Terminals lauern die Taxifahrer wie üblich. Einfach ignorieren und nach links laufen, immer am Terminal entlang. Am Ende der Parkbucht stehen neue, gelbe Taxen mit Taxameter. Wer das nicht durchhält, der zahlt für die Fahrt in die Innenstadt 90 EGP und 10 EGP Trinkgeld. Im Vergleich zu Deutschland immer noch billig.

Mit dem Zug ist es noch unkomplizierter. Der Hauptbahnhof Kairos (Ramses Station), liegt nur etwa 3 km von Zamalek entfernt, und wie schon mal gesagt: von Alexandria nach Kairo nimmt man den Zug! Im Zweifelsfall kann man die Strecke laufen, im Sommer ist das aber nicht zu empfehlen. Die Taxifahrt ist ab hier mit 20 EGP sehr großzügig bezahlt.



Unterkunft: Das Cairo Marriott Hotel & Omar Khayyam Casino

Das Hotel ist ein alter Palast, der um zwei Türme ergänzt wurde, in denen die Gästezimmer sind. Die gesamte Anlage ist mitten in Kairo wie eine Oase. Es lohnt sich, ein Executive-Zimmer mit Lounge-Zugang zu nehmen. Es gibt rund um die Uhr Getränke (auch Säfte und eine Happy-Hour) und kleine Snacks. Das Frühstück in der Lounge bietet eine eher kleine Auswahl, dafür herrscht nicht der Trubel wie im Hauptrestaurant und die Qualität der Speisen ist höher.



Bislang habe ich Marriott-Hotels immer als Business-Hotels wahrgenommen. Umso überraschter habe ich die vielen, vielen Touristen in diesem Marriott zur Kenntnis genommen. Ganze Reisegruppen hat es hier her verschlagen. Man kam sich im Garten des Hotels zuweilen wie in einer Kolonie vor, weil so viel Deutsch rundherum gesprochen wurde.

Nur die Hotelrestaurants... Beim Frühstück im Hauptrestaurant nerven die vielen Touristen. Außerdem sieht das Buffet gefleddert aus. Die Früstücksspeisen waren zwar nicht schlecht, das war's dann aber auch. Mein Pancake war innen roh. (Wirklich gutes Frühstück gibt es hier und hier.)

Der Fishmarket, das Fishrestaurant für den Donnerstagabend, blieb bei Andrea gar nicht in guter Erinnerung.

Das italienische Restaurant Tuscany spielt auch nicht in der Liga, die ich erwartet hätte. Ich bevorzuge da eher das Vapiano in Riad. Natürlich bleibt das Stefano's im Four Seasons von Alexandria unangetastet auf Platz eins. Darüber muss ich mal gesondert berichten.

Auch das japanische Restaurant namens Torii wurde getestet. Nach Udon mit Tempura und Sushi ist das Urteil auch hier vernichtend. Wenn einem danach der Sinn steht, dann sollte man schnell nach Dubai. (Wer Zeit und Budget hat besucht das Hashimoto in Saarbrücken.)

Leider kommt das schöne Hotel nicht so gut weg, dabei hat es mir ganz ehrlich gefallen. Kurz: Super zum Wohnen, stille Zimmer, nette Aussicht, bester Ausgangspunkt für Zamalek-Erkundungen, schöne Lounge - einfach nur nicht in die Restaurants gehen.

Zamalek

Zamalek ist der nördliche Teil einer Insel im Nil, die im Herzen Kairos liegt. Der südliche Teil der Insel heißt zwar Gezira, aber unter Zamalek versteht man gerne auch die gesamte Insel. Viele Häuser entstammen der Kolonialzeit, es finden sich etliche alte Villen in den kleinen Straßen. Die schönsten Gebäude beherbegen entweder ein Institut oder auch gerne eine Botschaft. Mit einer Ausnahme: Die deutsche Botschaft ist in einem unsagbar hässlichen 70er-Jahre Plattenbau untergebracht. Spontan erinnert die Architektur an die DDR und nicht die BRD. Unsere Botschaft steht in der Berlin Street und hat einen "Schlangestehbereich" vor der Visa-Stelle. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es eine überdachte - und damit schattige - Bankgruppe, wo noch mehr Menschen darauf warten können, zur Visastelle vorgelassen zu werden. Zum Glück war Wochenende, d.h. niemand stand Schlange. Leider kann ich keine Bilder davon zeigen, denn Fotografieren ist hier verboten.

Ganz Zamalek gefällt, angefangen am nördlichsten Zipfel im Seqoia, einem Bistro/Club direkt am Nilufer, über die kolonial angehauchte Nachbarschaft mit den schönen Cafés und Läden (besonders empfehlenswert: Diwan, ein Buchladen mit überwiegend engl. Literatur, aber auch einem deutschen Regal) bis zu den Gärten Geziras, die wirklich grün sind. Am Ende steht dann das Opernhaus.

Alles in allem hat es 4 Stunden gedauert, Zamalek abzuwandern. Dank des angenehmen Wetters im März fällt der Spaziergang leicht. Weitere Bilder werden morgen online gestellt.

Mehr über Kairo habe ich bereits hier geschrieben.

Zeichen der Zeit: Auch die Wasservorräte sind endlich

Bei Spiegel Online gibt es ein Interview mit dem Vize-Wasserminister Saudi-Arabiens, und zwar hier.

Das ist schon interessant. Bislang dachte ich - vereinfacht - dass man an der Küste das Öl aus dem Boden pumpt und direkt in einen gigantischen Heizkessel, der dann eine Entsalzungsanlage betreibt. Dann werden mehrere Megatonnen Wasser pro Sekunde durch gigantische Pipelines ins Herz der Wüste nach Riad gepumpt, wo jeder einzelne Grashalm seinen eigenen Bewässerungsauslass hat.

Ganz so ist es wohl nicht. Stattdessen werden fossile Wasservorräte ausgebeutet. Und Überraschung: Irgendwann werden die leer sein.

Donnerstag, 11. März 2010

Dienstag, 9. März 2010


Herzliche Grüße aus dem Tokio Rastaurant, Riad
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Sonntag, 7. März 2010

Die Kunst des Landens

Wenn man Techniken wie Hudson River, Bardufoss oder jegliche Form von Bruchlandung ausschließt, dann bleiben drei Arten mit einer Linienmaschine zu landen.

1. One-Touch
Ein Pilot kann richtig gut mit seinem Können angeben, wenn er diese Landung beherrscht. Das Flugzeug bleibt absolut ruhig in seiner Fluglage während es parallel zum Boden langsam und gemütlich absinkt. Das Aufsetzen aller Fahrwerke tritt zur gleichen Zeit ein, manchmal spürt man die Landung nicht mal. Falls ein Mensch an Flugangst leidet, kann ihn diese Erfahrung davon heilen.

2. 2-Punkt-Landung
Die 2-Punkt-Landung mag ich am liebsten. D.h. falls sie richtig ausgeführt wird. Darunter stelle ich mir vor, dass alles wie beim One-Touch läuft, allerdings ist die Nase des Flugzeugs höher als das Heck. Deshalb setzen die hinteren Fahrwerke gleichzeitig auf und dann drück der Pilot die Nase langsam auf die Landebahn. Bei dieser Variante merkt man wenigstens, dass man gelandet ist, in der Regel ist das ein Grund zur Freude.

3. 3-Punkt-Landung
Das Schwanken und Schaukeln der Maschine, das umso stärker wird je näher die Landebahn kommt, warnt den erfahrenen Passagier rechtzeitig. So hat man noch die Gelegenheit, den Gurt straff zu ziehen, einen Blick aufs Kabinenpersonal zu werfen (gelassen oder panisch?) und den Weg zum nächsten Notausgang zu visualisieren. Ich sage mir immer, dass auch Piloten üben müssen - schade, dass sie das auch mit vollbesetzten Maschinen durchziehen.
Wahlweise donnert bei gefühlt viel zu hoher Geschwindigkeit das linke oder rechte hintere Fahrwerk mehr oder weniger unsanft auf die Landebahn. Bei meiner letzten Landung in Alexandria sind wir dann ca. 10 Sekunden lang genau so - auf einem Fahrwerk - gefahren. Dann kündigt das Gefühl im Magen die Ausgleichsbewegung des Flugzeugs an. Mit Hilfe der Schwerkraft schlägt das andere hintere Fahrwerk auf. Dank der Impulserhaltung will der eigene Magen weiter nach schräg unten, der restliche Körper verhindert das aber, weil er in den Sitz gepresst wird. Ergebnis: Es wird einem schlecht. Schließlich fällt auch der Bug des Flieger auf die Landebahn, so dass man wirklich weiß, dass man wieder unten ist. Die Freude währt nicht lang, weil der Geräuschpegel bis in den Schmerzbereich ansteigt. Das kommt vom Heulen der Turbinen, die jetzt auf volle Schubumkehr geschaltet werden. Das ist die einzige Möglichkeit, das Flugzeug noch abzubremsen bevor die Landebahn zu Ende ist.

Guten Flug!




Eindrücke aus Riad


Eine typische Straßenecke eines Szeneviertels.


Häsuer sind oft dicht und eng umbaut mit leeren Geröll- und Sandflächen.


Wichtiges Architekturmerkmal: Verzicht auf Farben



Der Zaun - hier teilweise zerstört - soll Gerölldiebe abschrecken.
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