Samstag, 4. April 2009

Gebetszeiten, da werde ich noch öfter drauf reinfallen

Das arabische Wochenende durfte gemütlich zu Ende gehen. Nachdem ich einen faulen Morgen verbracht und noch einmal die Vorzüge des Intercontinental genossen hatte, ließ ich mich zurück zum Standardhotel fahren. Glücklicherweise nicht, um dort wieder einzuchecken.

Stattdessen habe ich mich mit Björn getroffen, der mir von seiner Erkundungstour zu ein paar Compound erzählt hat. In seinem Favoriten hat er gleich ein paar Bilder gemacht und die Preisliste mitgebracht. Das könnte tatsächlich mal was werden.

Im Anschluss ließen wir uns von einem von Sahibs Fahrern zum nächsten Starbucks bringen. Danach ging es dann zum Vapiano, was es in Riad nicht alles gibt. (Hm, regnerisch, trübe, Vapiano, Starbucks... könnte glatt Saarbrücken sein.)

Björn hatte einfach einen Wahnsinns Appetit auf Pizza. Für mich sollte es ein Salat werden. Jetzt kommen wir zur Gebetszeit...

Als wir ankamen, waren wir (natürlich) die einzigen beiden Single Men, die in die entsprechende Sektion im Erdgeschoss gewiesen wurden. Auf zwei Gäste kamen damit 2 Köcher, 2 Kellner und der "Vorarbeiter". Wir bestellen, erst Björn die Pizza, dann ich den Salat. In Deutschland hätten wir uns jeder ein Tablett genommen, besteck und Servietten drauf gepackt, vielleicht auch noch ein Glas, und dann wären wir zum Tisch gegangen. Nicht hier. Als ich nach dem Tablett greife, springt der Kellner dazwischen, nimmt es selbst, packt es weg. Er geleitet uns zum Tisch und deckt ein wie in einem richtigen Restaurant. Kurze Zeit später kommt auch schon mein Salat. Björn steht auf, weil er noch schnell zur Toilette möchte. Und kaum ist er weg, geht das Licht aus. Es ist echt dunkel, nur in der Küche leuchten noch ein paar Funzeln. Prayer Time. Die Türen werden verschlossen, an den Fenstern werden Rollos runter gelassen, die Crew verschwindet. Björn, der in der Dunkelheit auf der Toilette zurecht kommen musste, wurde dann noch vom letzten hinauseilenden Kellner informiert, dass seine Pizza erst nach der Prayer Time gebacken wird. Also esse ich meinen Salat, und Björn muss mir zusehen. Er kann sich wenigstens mit dem Brotkörbchen behelfen. Tatsächlich habe ich aufgegessen, als die Prayer Time zu Ende ging, so dass ich Björn dann beim Pizza essen zusehen konnte.



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