Donnerstag, 23. April 2009

Kuwaits Norden

Gestern Nacht sind wir noch mal losgezogen. Thomas und ich sind mit dem Chevy Caprice V6 durch die leere City gefahren. An der Arabian Gulf Street haben wir das Applebee's angesteuert, weil es im Reiseführer wie folgt beschrieben wird: "Treffpunkt junger, trendiger expatriates". Es war aber hauptsächlich einheimisches Publikum mit ganz üblicher amereikanischer Küche: viel Masse und viel Fett. Wir hatten zusammen eine Starter-Platte und einen Salat, trotzdem war ich kurz vorm Platzen. Danach sind wir ziellos durch die Stadt gedüst, haben hin und wieder am Golf gehalten und versucht, Fotos zu machen. Die Stadt sieht bei Nacht einfach toll aus, die Digicam ist damit leider überfordert.

Heute Vormittag stand Sightseeing auf dem Programm. Ab ins Auto und rein ins Verkehrsgetümmel. Wir sind immer weiter in Richtung Golf gefahren bis wir auf die "A 80" kamen. Von da ging es dann aus der Stadt raus Richtung Norden. Schlagartig waren wir allein auf der großen Straße. Fast eine Stunde lang sind wir ungestört durch die Wüste gebrettert. Zu beiden Seiten der Autobahn sind am Horizont die Ölfelder schemenhaft aufgetaucht. Zu weit weg und zu trübe, um klar zu sehen oder ein Foto zu machen. Dann kamen wir ins Gebiet der Ranches.



Mitten in der Wüste wird auf den Ranches Landwirtschaft betrieben. Der Bewässerungsaufwand muss enorm sein.

Natürlich sehen die Felder nicht aus wie in Europa. Es ist viel karger und dünner, aber immerhin sieht man etwas Grün. Die Straßen hier sind nicht auf unserer Karte eingezeichnet, wir schlängeln uns durch und orientieren uns an der Sonne nach der Himmelsrichtung. Immer weiter nach Norden.

Wir kommen an mehreren kleinen Kamelherden vorbei, die von einsamen Arabern durch die Wüste getrieben werden. Dann hört die Straße einfach auf.



Wir fahren zurück bis zur letzten Gabelung und probieren den anderen Weg. Die Straße wird immer enger, dann endet sie wieder, diesmal an einem Zaun mit Stacheldraht und rotem, arabischen Schild.
Wir wollen nicht aufgeben, wir sind schon so weit. Wir finden einen Schleichweg zurück zur A 80. Es ist nicht der Punkt, an dem wir ursprünglich abgebogen sind, also müssen wir weiter nördlich rausgekommen sein.

Wir finden ein Schild, nur noch 10 km bis Abdaly.

Lastwagen säumen die Straße, links und rechts, voll beladen, dazwischen PKWs. Der Straßenbelag wird schlechter, zeigt tiefe Risse, Spuren von Kettenfahrzeugen. Wir fahren weiter, vorbei an der letzten (oder ersten?) Tankstelle Kuwaits, vorbei an der letzten Bretterhütte mit der Aufschrift "Groceries". Vor uns nur noch der Grenzposten, geschlossen, gesichert, von Soldaten bewacht. Wir schauen zum Irak rüber, während über uns zwei Apache Kampfhubschrauber entlang der Grenze fliegen. Die Digicam stecke ich lieber weg.



Etwa eine Stunde später sind wir wieder in Kuwait City.

1 Kommentar:

  1. Karlsruhe ist begeistert! Schömer of Arabia;-)
    Klingt richtig spannend, was du schreibst.
    Hoffe wir treffen dich und Andrea bald mal.

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