Montag, 16. November 2009

Zeichen der Zeit: Unruhe an der saudischen Grenze zum Jemen

Die Saudis haben ja kürzlich ein Projekt zur Absicherung ihrer Grenzen gestartet. Da sollen dann neue Grenzanlagen gebaut werden. Schade nur, dass man sich als Pilotbauabschnitt die Grenze zu den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgesucht hat.

Die Südgrenze zum Jemen hätte eine Absicherung scheinbar dringender nötig.

Das sollen derzeit die saudischen Streitkräfte ausbügeln.

Nahtoderfahrung

In Riad ist jeder Tag für sich Grund genug das Leben zu feiern. Zugegeben, die Möglichkeiten des Feierns sind eher begrenzt. Aber wenigstens sollte man sich mindestens einmal am Tag freuen, gesund zu sein.

Der Straßenverkehr in Riad ist tödlich. Das ist keine Übertreibung, sondern eine nüchterne Feststellung. Eine Statistik, die Anfang des Jahres in der Saudi Gazette erschien, sagt aus, dass alle 90 Minuten ein Mensch in Riad bei einem Verkehrsunfall stirbt. An einem einzigen Abend hätte es mich gleich zwei Mal fast erwischt.

Da war da die Fahrt vom Büro zum Hotel: Auf der geraden - aber unmarkierten - Straße parallel zur Schnellstraße überholt mein Taxifahrer einen in langsam in Schlangenlinien dahinschleichenden Toyota. Der Fahrer, ein junger Saudi, hat Mühe, die freie gerade Straße einzusehen, weil sein Kopftuch immer wieder in sein Sichtfeld rutscht. Seine Situation verschlimmert sich zusehends weiter, weil er mit der linken Hand sein Handy über dem Kopftuch gegen eine Stelle an seinem Kopf drückt, an der er sein linkes Ohr vermutet. Abwechselnd nutzt er seine rechte Hand um sich das Tuch aus den Augen zu ziehen und zum Lenkrad zu greifen, damit der Wagen nicht komplett von der Straße abkommt. Dann blicke ich nach vorne und sehe, dass uns ein Pick-Up auf der anderen Straßenseite entgegenkommt. Die Straße ist zwar breit, aber so breit? Ich hoffe, dass wir schnell am Toyota vorbei ziehen und wieder nach rechts fahren können. Just in diesem Moment zieht hinter dem Pick-Up ein Chevi raus, der vorher nicht zu sehen war. Der Chevi beschleunigt und steuer frontal auf uns zu. Geistesgegenwärtig schaltet mein Fahrer einen Gang runter und drückt das Gaspedal bis zum Anschlag. Wir schießen auf den Chevi zu und schneiden den Toyota gerade noch rechtzeitig, um den Aufprall zu verhindern. Das Taxi wackelt. Der Saudi im Toyota telefoniert noch, als ich nach hinten schaue.

Und dann war da die Fahrt vom Basketballfeld zum Hotel: Später am selben Abend. Diesmal bin ich mit zwei Kollegen im Taxi unterwegs. Wir kommen erschöpft und halb dösend an einer Ampel an einer richtig großen Kreuzung zum Stehen. Es sieht aus, als kreuzten sich zwei Autobahnen. Allein in unserer Fahrtrichtung laufen vier Spuren. Wir stehen auf der zweiten SPur von links. Wir warten vor der roten Ampel. Ohne jede Vorwarnung greift unser Fahrer zum Steuer, beschleunigt und zieht nach links, schräg vor das links von uns stehende Auto. In diesem Moment zittert das Taxi, als eine Limousine rechts an uns mit unglaublicher Geschwindigkeit vorbei zieht. Rechts an uns vorbei? Da steht doch auch ein Auto und wartet? Beim Blick in die Umgebung stelle ich fest, dass niemand verletzt wurde. Außerdem hat der Wagen rechts von uns dasselbe Manöver in spiegelverkehrter Richtung durchgeführt. Vor uns kreuzt der Querverkehr, die Staubspur des Rasers ist noch zuu sehen. Sie führt von uns über die Kreuzung bis zum Horizont. Langsam lösen wir uns aus unserem Schock und können kaum glauben, dass es nocht zur Katastrophe gekommen ist.

Montag, 9. November 2009

Zeichen der Zeit: Ein rauer Wind

Es wird kühler in Saudi-Arabien. Und das beschränkt sich nicht nur auf das Wetter.

Im Sommer hatten wir noch Meldungen wie diese: Eine Frau lässt sich scheiden weil sie im Handy ihres Mannes unter "Guantanamo" gespeichert war.

Jetzt laufen hier ganz andere Sachen. Da werden die kopflosen Leichen Hingerichteter zur Abschreckung ans Kreuz genagelt. Und an der Grenze zum Jemen führt Saudi-Arabien so eine Art Krieg.

Mittwoch, 4. November 2009

Zeichen der Zeit: Ende der Party der Beirut?

Bei Spiegel Online bin ich auf diesen Artikel hier gestoßen.

Scheinbar muss man die Situation im Libanon bei künftigen Reiseplänen genau berücksichtigen. So ein Mist, schließlich war ich noch nicht in Beirut. Hoffen wir mal, dass sich die Situation wieder entspannt und nicht weiter eskaliert. Nach allem, was mir die Kollegen so erzählen, ist Beirut tatsächlich die Partystadt Nr. 1 im Mittleren Osten.