Samstag, 19. September 2009

Reisetipp: Mövenpick Dead Sea Spa & Ressort, Totes Meer, Jordanien

Anreise
Diesmal habe ich erstmalig per Click&Mix bei expedia.de gebucht. Das war in diesem Fall eine gute Entscheidung, denn erstens war das eins der wenigen Reise- bzw. Hotelportale, die mir das Mövenpick als Zielhotel angeboten haben und zweitens habe ich tatsächlich 50 EUR gespart gegenüber Einzelbuchungen.

Flug
Von Riad geht es mit der Royal Jordanian nach Amman zum Queen Alia International Airport. Dafür bietet die Royal Jordanian am Mittwochabend gleich zwei Maschinen an, einmal um 19:25 Uhr und um 21:25 Uhr. Wer rechtzeitig bucht, bekommt einen Platz im früheren Flieger. Zwar hatte ich erfolg bei der Buchung, was das betrifft, aber ganz so früh ging es doch nicht los. Für den Flug wurde schon bei meiner Ankunft am Flughafen in Riad eine Stunde Verpätung angezeigt. Am Ende war ich anderthalb Stunden später als geplant in Amman angekommen. Mittlerweile dürfte jeder wissen, wie spannend so ein Abend in der Abflughalle des Flughafens in Riad sein kann, daher meine Empfehlung: Buch mitnehmen oder iPod oder sonst was, um die Zeit zu vertreiben. In meinem Fall mein Archos zum Video gucken.
Die Royal Jordanian kann man uneingeschränkt empfehlen. Die Flieger war relativ neu, angenehm ausgestattet und bot ein Inflight-Entertainment System. Ich konnte endlich Terminator 4 sehen! Das hat den Akku meines Archos geschont und die Zeit wie im Fluge vergehen lassen. Als ich beim Abspann ankam, setzte der Flieger auf der Landebahn auf, perfektes Timing.
Eine der Stewardessen sah übrigens aus wie Juliette Lewis. Ich rede nicht von einer Ähnlichkeit, sie sah wirklich genau so aus. Die einzigen Filme mit Juliette Lewis, an die ich mich auf Anhieb erinnern konnte, waren Natural Born Killers und From Dusk Till Dawn. Irgendwie hat mir keines dieser Szenarien als Referenz für meinen Flug gefallen. Daher hab ich entschieden, dass sie auf diesem Flug nur eine Nebenrolle hat.

Immigration
Zur Einreise nach Jordanien muss man ein Touristenvisum kaufen. Das gibt es direkt gegenüber der Passontrolle für 10 Jordanische Dinar (JD). 1 JD ist ungefähr 1 EUR. Das Visum muss in Landeswährung bezahlt werden. Achtung: Es gibt keinen Geldautomaten! Also unbedingt Bargeld mitnehmen. Ein Wechselschalter ist gleich neben der Visa-Verkaufsstelle. Da es gleich zum Taxi geht, sollte man ausreichend Bargeld wechseln (s.u.).

Taxi
Nach der Einreise wird man wie üblich direkt angesprochen, ob man ein Taxi wünscht. Die Fahrer sind dabei sehr höflich und verstehen auch, wenn man nein sagt. Ich habe gleich den ersten gefragt, ob er mich zum Toten Meer fährt und am Freitag da auch wieder abholen kommt. Wir haben uns auf 50 JD pro Fahrt geeinigt. Von Kollegen, die schon da waren wusste ich, dass das der übliche Preis ist. Erwähnenswert ist, dass ich das alles mit Händen und Füßen auf Arabisch mit ihm geklärt habe, weil der Gute kein Englisch sprach. Die Fahrt zu den Ressorts am Toten Meer dauert ca. eine Stunde.


Hotel



Das Mövenpick Dead Sea Spa & Ressort ist einfach super. Bereits vom The Chedi in Muskat war ich begeistert und beide Anlagen lassen sich vergleichen. Aber dort wo das Chedi mit seinem reduzierten Stil schick und stylish ist, versucht das Mövenpick schlicht und authentisch zu sein. Das klappt erstaunlich gut. Mein Zimmer lag nicht im Haupthaus, sondern in einem der Häuschen, die ein altes arabisches Dorf nachbilden wollen. Sehr schnuckelig, mit eigenem Zugang zu Terasse und Garten.





Nach all der Zeit in der arabischen Welt in den vielen Hotels mit überwiegend arabischen Gästen schien mir das Mövenpick mit seinen fast ausschließlich europäischen Gästen wie eine Oase in der Wüste. Überall hört man deutsch, französisch, englisch, italienisch und natürlich - mein Favorit - Schwizerdütsch.

Da ich bei der Anreise recht spät angekommen bin, ging es gleich ins Bett. Der folgende Morgen bot dann das erste Highlight, das Frühstück. Es gibt frische, leckere Röstis (dazu eignen sich meiner Meinung nach Spiegeleier, aber jeder wie er will...), Bircher-Müsli, vernünfiges Brot, guten Cappucino und Nutella! (Es gab auch Saarländer, nicht zum Essen, sondern als normale Hotelgäste. Zufall oder Beweis für die Saarländer-sind-magnetisch-Theorie?)



So gestärkt lässt sich die Anlage erkunden. Man folgt der Gasse durch das arabische Dorf bis zum Village Square mit Restaurants, Café und kleinem Shop, erreicht den Fitnessraum und das Spa (angeblich das beste Spa im Orient) und steht am Eingang der begrünten Poollandschaft. Das Spa habe ich übrigens nicht besucht, damit ich einen guten Grund habe, nochmal hier her zu kommen. Die Pools sind zwar nett, aber nicht überzeugend, wenn das Tote Meer noch aussteht.



Also geht es weiter hinab bis zur Treppe zum Strand. Unmittelbar vorm Ziel erreicht man ein Plateau, auf dem die Beach Lounge eingerichtet wurde. Ein geschwungener "Infinity" Pool, dessen Horizont mit dem dahinter liegenden Toten Meer verschwimmt, davor in einem Halbrund die Bar, Sessel, Sofas, eine echte Lounge im Freien. Der Coolnessfaktor liegt hier sehr hoch.





Die Beach Lounge hat auch eine eigene Küche und natürlich Mövenpick-Eis. Man kann sich hier um die Mittagszeit also gut und günstig stärken. Fürs Abendessen kann ich dann den Italiener am Village Square empfehlen, hier gibt es die beste Pizza des Mittleren Ostens. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich spreche. Als Alternativen gibt es noch ein Steakhouse und das Hauptrestaurant, das arabische Küche serviert. Sehr exotisch finde ich das mittlerweile nicht mehr, da war der Reiz einer guten Pizza stärker.

Nach der Beach Lounge sind es nur noch wenige Stufen und man steht am Strand des Toten Meeres.



Das Tote Meer
Das Tote Meer trägt seinen Namen zurecht. In der 28 prozentigen Salzlösung kann nämlich nichts überleben. Hier findet daher niemand ein Ausrede, nicht ins Wasser zu gehen: Weder der Nichtschwimmer, der hier nicht sinken kann, noch der Angst-vor-Fischen-im-Wasser-Typ, der hier an Lebewesen nur treibende Mitmenschen vorfindet.



Wenn man das erste Mal ins Wasser steigt, ist es schon komisch. Nach ein paar Schritten ins Wasser hinein, wollen die Beine nicht mehr nach unten, um auf dem Boden zu stehen. Stattdessen sackt man einfach irgendwie auf die Oberfläche. Am Besten versucht man gar nicht erst zu schwimmen, das geht nämlich nicht, weil die Füße ga nicht richtig ins Wasser eintauchen. Außerdem läuft man Gefahr, Salzlösung ins Gesicht, also Nase, Mund oder gar Augen zu kriegen, und dann ist der Spaß vorbei. Einfach auf den Rücken legen und treiben lassen.

Eine weitere Besonderheit dieses Ortes ist auch seine Geländehöhe: 396 m unter NN, also tiefer als der Meeresspiegel. Es ist der tiefste für Menschen begehbare Ort der Welt. Das Sonnenlicht, das hier ankommt, wird bestens durch die Atmosphäre von UV gefiltert. Deshalb genügt hier eine Sonnencreme mit leichtem Lichtschutzfaktor.

Am Ufer des Toten Meeres bietet das Hotel einen Bottich mit Schlamm an, mit dem man sich einschmieren darf, weil's so lustig aussieht. Meiner Beobachtung nach ist der Schlamm einfach nur Schlamm, matschfarben und übelriechend. Wer will, darf sich aber eine heilende oder wenigstens gesunde Wirkung einbilden. Der lustige Anblick der Schlammmenschen hat bei mir jedenfalls immer wieder zu Lachanfällen geführt und Lachen ist ja erwiesenermaßen gesund.



Abreise
Der Fahrer war überpünktlich zur Stelle. Um zehn vor vier ging es los und exakt eine Stunde später stand ich im Eingang des Terminal 1 am Queen Alia International Airport Amman. Auf der Hinfahrt zum Hotel hatte ich mir noch ein Video angeschaut, weil es stockdunkel war und nichts zu sehen gab. Auf die Idee wird man bei der Rückfahrt nicht kommen. Landschaftlich gibt es viel zu viel zu sehen. In Jordanien wachsen sogar Bäume von ganz allein. Am Nordufer des Toten Meeres, da wo die Straße nach Osten abbiegt, Richtung Amman, habe ich einen Fußballplatz gesehen, auf dem eine Kamelherde gegrast hat. Dann ging es die bergige Strecke entlang mit fantastischer Sich auf die Hänge und in die Täler.

Der Check-In am Flughafen ist unproblematisch. Hinter der Passkontrolle gibt es dann alle Annehmlichkeiten, die man bei einem internationalen Flughafen erwartet, also Starbucks und Cinnabon.

Und außerdem
Jordanien hat mir richtig gut gefallen. Die Menschen sind herzlich, freundlich und hilfsbereit. Touristen sind hier eine wichtige Einkommensquelle, aber anders als in den ägyptischen Badeorten weiß man in Jordanien scheinbar, unter welchen Bedingungen sich Touristen wohl fühlen. Man ist freundlich, aber nicht aufdringlich, man handelt nicht unnötig, sondern bietet faire Preise. Und man sagt hier auch nicht "Yes, Sir, no problem, sir!", wenn man es nicht so meint. Hier will ich wieder her kommen, und dann auch Amman, Petra, Wadi Rum und Aqaba sehen.




4 Kommentare:

  1. > aber anders als in den ägyptischen Badeorten weiß man in Jordanien
    > scheinbar, unter welchen Bedingungen sich Touristen wohl fühlen

    ... wobei ein Moevenpick Hotel natuerlich auch den Mordor'schen Feuerberg zu einem angenehmen Ort machen wuerde ;-)

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  2. Die Frage ist: Wüssten die Schergen Saurons damit was anzufangen?

    Feuerberg, Totes Meer... beide Orte könnten jedenfalls gleichermaßen einem Roman entspringen.

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  3. Guten Tag Chris,
    Herzlichen Dank für Ihre sehr ermutige Berschreibung des Mövenpick Resort & Spa Dead Sea. Unsere Hauptaufgabe ist die Erfüllung Ihrer Wünsche nach dem Motto - We Help You Relax. Es freut uns zu lesen, dass uns die gelungen ist.
    Mit besten Grüssen und bis zum nächsten Mal.

    Bruno Huber
    General Manager Mövenpick Dead Sea and Regional Manager Jordan

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  4. Das hört sich ja toll an, Herr Huber. Wir kennen uns noch aus dem Mövenpick El Qusier. Madame Roberta haben wir sehr geliebt.
    Monika Fuchs

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