Samstag, 20. März 2010

Reisetipp: Zamalek, Kairo, Ägypten

Wer hätte das gedacht? Kairo hat auch schöne Seiten.

Anreise

Wer mit dem Flugzeug anreist, sollte hoffen, am Terminal 3 des Kairiner Flughafens (CAI) zu landen. Es ist neu, sauber und macht einen rundum guten Eindruck. Ich bin leider am Terminal 1 angekommen. Beim Verlassen des Terminals lauern die Taxifahrer wie üblich. Einfach ignorieren und nach links laufen, immer am Terminal entlang. Am Ende der Parkbucht stehen neue, gelbe Taxen mit Taxameter. Wer das nicht durchhält, der zahlt für die Fahrt in die Innenstadt 90 EGP und 10 EGP Trinkgeld. Im Vergleich zu Deutschland immer noch billig.

Mit dem Zug ist es noch unkomplizierter. Der Hauptbahnhof Kairos (Ramses Station), liegt nur etwa 3 km von Zamalek entfernt, und wie schon mal gesagt: von Alexandria nach Kairo nimmt man den Zug! Im Zweifelsfall kann man die Strecke laufen, im Sommer ist das aber nicht zu empfehlen. Die Taxifahrt ist ab hier mit 20 EGP sehr großzügig bezahlt.



Unterkunft: Das Cairo Marriott Hotel & Omar Khayyam Casino

Das Hotel ist ein alter Palast, der um zwei Türme ergänzt wurde, in denen die Gästezimmer sind. Die gesamte Anlage ist mitten in Kairo wie eine Oase. Es lohnt sich, ein Executive-Zimmer mit Lounge-Zugang zu nehmen. Es gibt rund um die Uhr Getränke (auch Säfte und eine Happy-Hour) und kleine Snacks. Das Frühstück in der Lounge bietet eine eher kleine Auswahl, dafür herrscht nicht der Trubel wie im Hauptrestaurant und die Qualität der Speisen ist höher.



Bislang habe ich Marriott-Hotels immer als Business-Hotels wahrgenommen. Umso überraschter habe ich die vielen, vielen Touristen in diesem Marriott zur Kenntnis genommen. Ganze Reisegruppen hat es hier her verschlagen. Man kam sich im Garten des Hotels zuweilen wie in einer Kolonie vor, weil so viel Deutsch rundherum gesprochen wurde.

Nur die Hotelrestaurants... Beim Frühstück im Hauptrestaurant nerven die vielen Touristen. Außerdem sieht das Buffet gefleddert aus. Die Früstücksspeisen waren zwar nicht schlecht, das war's dann aber auch. Mein Pancake war innen roh. (Wirklich gutes Frühstück gibt es hier und hier.)

Der Fishmarket, das Fishrestaurant für den Donnerstagabend, blieb bei Andrea gar nicht in guter Erinnerung.

Das italienische Restaurant Tuscany spielt auch nicht in der Liga, die ich erwartet hätte. Ich bevorzuge da eher das Vapiano in Riad. Natürlich bleibt das Stefano's im Four Seasons von Alexandria unangetastet auf Platz eins. Darüber muss ich mal gesondert berichten.

Auch das japanische Restaurant namens Torii wurde getestet. Nach Udon mit Tempura und Sushi ist das Urteil auch hier vernichtend. Wenn einem danach der Sinn steht, dann sollte man schnell nach Dubai. (Wer Zeit und Budget hat besucht das Hashimoto in Saarbrücken.)

Leider kommt das schöne Hotel nicht so gut weg, dabei hat es mir ganz ehrlich gefallen. Kurz: Super zum Wohnen, stille Zimmer, nette Aussicht, bester Ausgangspunkt für Zamalek-Erkundungen, schöne Lounge - einfach nur nicht in die Restaurants gehen.

Zamalek

Zamalek ist der nördliche Teil einer Insel im Nil, die im Herzen Kairos liegt. Der südliche Teil der Insel heißt zwar Gezira, aber unter Zamalek versteht man gerne auch die gesamte Insel. Viele Häuser entstammen der Kolonialzeit, es finden sich etliche alte Villen in den kleinen Straßen. Die schönsten Gebäude beherbegen entweder ein Institut oder auch gerne eine Botschaft. Mit einer Ausnahme: Die deutsche Botschaft ist in einem unsagbar hässlichen 70er-Jahre Plattenbau untergebracht. Spontan erinnert die Architektur an die DDR und nicht die BRD. Unsere Botschaft steht in der Berlin Street und hat einen "Schlangestehbereich" vor der Visa-Stelle. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es eine überdachte - und damit schattige - Bankgruppe, wo noch mehr Menschen darauf warten können, zur Visastelle vorgelassen zu werden. Zum Glück war Wochenende, d.h. niemand stand Schlange. Leider kann ich keine Bilder davon zeigen, denn Fotografieren ist hier verboten.

Ganz Zamalek gefällt, angefangen am nördlichsten Zipfel im Seqoia, einem Bistro/Club direkt am Nilufer, über die kolonial angehauchte Nachbarschaft mit den schönen Cafés und Läden (besonders empfehlenswert: Diwan, ein Buchladen mit überwiegend engl. Literatur, aber auch einem deutschen Regal) bis zu den Gärten Geziras, die wirklich grün sind. Am Ende steht dann das Opernhaus.

Alles in allem hat es 4 Stunden gedauert, Zamalek abzuwandern. Dank des angenehmen Wetters im März fällt der Spaziergang leicht. Weitere Bilder werden morgen online gestellt.

Mehr über Kairo habe ich bereits hier geschrieben.

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