Sonntag, 27. Dezember 2009

Merke: Von Alexandria nach Kairo nimmt man den Zug!

Ein neuer Tag, ein neuer Versuch. Nach einer doch eher unentspannten Nacht führt mich der erste Gang aus der Wohnung zum Bahnhof Sidi Gaber. Irritationen über das Verbleiben des Ticketschalters lassen sich durch wiederholtes Nachfragen aus der Welt schaffen. Am Ende halte ich eine Erste-Klasse Bahnfahrkarte für den 20 Uhr Zug in der Hand und verbringe den Rest des Tages in der CityCenter Mall.
Zeitsprung. Um viertel nach acht kommt mein Zug am Bahnsteig an und ich steige vergnügt ein. Immerhin bin ich damit schon einen Schritt weiter als gestern. Ein freundlicher kanadischer Journalist leistet mir Gesellschaft, dem ich dabei helfen konnte, den richtigen Bahnsteig zu finden. Nach zweieinhalb durchgequatschten Stunden erreiche ich Kairo, Ramses Station.
Natürlich stürzt sich gleich ein Taxifahrer auf mich. Mit zwei großen Trolleys kann man auch nicht so einfach davon laufen. Hier hilft nur der Frontalangriff, d.h. ich sage ihm auf (ägyptischem) Arabisch, dass ich zum Flughafen möchte und wieviel er dafür verlangt. In Englisch verlangt er dafür 70 Pfund. An sich gar nicht verkehrt, von den Bahnhofs-, Flughafen- und Mall-Halsabschneidern ist man schlimmeres gewohnt. Trtotzdem versuche ich noch was rauszuholen und biete auf Arabisch 50 Pfund an. Darauf erwidert er, dass da doch noch Gebühren am Flughafen anfallen und wenn ich seine 70 akzeptiere, dann ist alles inklusive. Das ist ein Deal.
Am Taxi angekommen lädt er meine Trolleys ein und nimmt auf dem Beifahrersitz Platz. Der Fahrersitz ist für seinen Vater, den eigentlichen Fahrer. Der Vater wird auch sofort informiert, dass der Fahrgast scheinbar Arabisch kann. Ein eindeutiges Zeichen, sich zu benehmen.
Obwohl ich die Fragen nach meinem Heimatland und aktuellen Wohnort nicht verstehe, kann ich sie mittlerweile immerhin erkennen und die passenden Antworten geben. Das Vater-Sohn-Gespann wirkt auf mich in diesem Moment wie zwei Bergsteiger, die dem Yeti begegnet sind. Ein wehrhafter Ausländer, davon haben sie zwar mal gehört, aber dass sie so einem wirklich mal begegnen würden...
Die Fahrt verläuft ohne Zwischenfälle und um viertel nach elf bin ich am Terminal 3.
Es ist noch viel zu früh zum Einchecken, natürlich. Also esse ich etwas, bestelle einen Cappucino und nehme mir etwas Zeit, das Blog zu aktualisieren.

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