Mittwoch, 16. Dezember 2009

Leaving Riyadh

Der letzte Arbeitstag diesen Jahres in Riad. Schön. Befreiend.

Der übliche Stress, so viel noch zu erledigen. Die Arbeit eines Monats muss diesmal in der Hälfte der Zeit durch sein. Bevor alle in die Weihnachtsferien verschwinden führen wir alle losen Enden zusammen und schließen ab, was sich irgendwie abschließen lässt.

Stunde um Stunde vergehen. Ich schaffe es nicht, das Büro so früh zu verlassen wie ich will. Diesmal schauen die saudischen Kollegen noch vorbei, bevor sie ins Wochenende gehen. Man spricht es nicht aus, aber ihr Grinsen verrät, dass sie sich mindestens genauso auf die Weihnachtsferien freuen wie wir. In der Zeit lassen wir sie schließlich in Ruhe. :-)

Ich gehöre zu den letzten, die noch da sind. Endlich raus, zum Hotel, packen. Diesmal anders als sonst, ich werde drei Wochen lang weg sein. Was kommt mit nach Alex, was bleibt in Riad, was gehört ins Handgepäck? Alles zusammen, gerade rechtzeitig, gleich kommt mein Taxi zum Flughafen.

Auschecken, die Rechnung beanstanden, weil jemand anderes auf mein Zimmer Essen bestellt hat. Storno, nochmal, bis alles stimmt. Das Taxi wartet. Koffer, Gitarre, Rucksack, fertig.

Auf der Fahrt zum Flughafen schlafe ich schon ein. Ich werde vorm Terminal wach. Innerhalb kürzester Zeit bin ich eingecheckt und habe meine Boardkarte. Dann das böse Erwachen. Himmel und Menschen, der Flughafen platzt aus allen Nähten. Scheinbar versuchen sämtliche Expats rechtzeitig vor Weihnachten aus Riad rauszukommen. Diesmal tun es die Europäer und Amerikaner den Indern gleich und fluten in rauhen Mengen die Abflughalle. Ich stehe fast eine halbe Stande vor der Passkontrolle an. Durch, Security Check, und nach rechts zum Costa. Nach dem üblichen Cappucino ist es fast schon Zeit fürs Boarding. Die Tafel zeigt ein Delay an: Mein Abflug wurde von 21:30 Uhr auf 0:30 Uhr verlegt. Zum Fluchen bin ich zu müde. Als ich mich umdrehe kommt mir der Manager der Egypt Air entgegen. Er entschuldigt sich und erklärt die Verspätung mit dem schlechten Wetter in Alexandria. Andrea hat mich ja bereits am Telefon davor gewarnt.

Die Lounge vergibt zum Glück Tagespässe. 100 gut angelegte Rial. Strom, Internet... wenn auch miserabel. Snacks und Getränke. Alles natürlich ungesund, aber das ist egal, jetzt zählt nur noch die Endorphinausschüttung. Donut, Cola und laute Musik über den Kopfhörer.

Mein Nebenmann will schon erfahren haben, dass die Maschine von Jedda nach Alex gleich auf Morgen verschoben wurde. *seufz* Ein Egypt Air Mitarbeiter sieht mich und will mir ein paar aufbauende Worte mitgeben. Er erwartet, dass wir um 0:30 Uhr boarden.

Es ist jetzt 22:45 Uhr. Ich bin mal wieder in Riad gestrandet.

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