Donnerstag, 7. Mai 2009

Das ist doch scheiße mit der Scheiße

Ich bin gestrandet. Die Lufthansa lässt mich am letzten, ja allerletzten, Ort der Welt versauern. Dank, Lufthansa! War das die Schweinegrippe oder was?

Das Beste: Ich kann mich auch nicht darauf verlassen, in der nächsten Nacht raus zu kommen.

Dass der Flughafen hier ähnlich gut organisiert ist wie ein Kamelmarkt, habe ich hoffentlich schon erwähnt. Es gab keine Informationen, nichts. (Danke, Lufthansa!) Da stehen Leute, die für ihren Flug einchecken wollen. Es gibt aber keinen Lufthansa-Schalter, sondern nur einen Gemischtwaren-Schalter. Nach Indian Queue Prinzip - jeder drückt nach vorne, bis er am Schalter steht - gibt man mal auf gut Glück seinen Pass ab (wie beim normalen Check-In), dann verschwindet der Bursche im Hinterzimmer. Wenige Minuten später kommt der Pass zurück, aber keine Boarding-Karte. Menschenmassen tummeln sich, keiner spricht zu uns. Körperliche Gewalt wird angedroht, unkoorsiniert überschreitet man auch mal die Abschreitung. Manchmal stehen mehr Menschen hinter dem Schalter als davor. Mal verscuht ein Dienstmuckel mit zartem Stimmchen einen Namen auszurufen, den er nicht lesen kann. Ich glaube, dass keiner von denen da überhaupt lesen kann. Wir stehen Stunden lang da. Ein paar von uns werden auf andere Maschinen verteilt und weiß der Geier wie umgeroutet. Andere warten und warten, vergeblich. So ergeht es mir.

Als dann auch der Check-In für die letzte Maschine der Nacht (Egypt Air) geschlossen ist, weiß ich, dass ich hier bleiben werde. Danke, Lufthansa! Ich rufe vom saudischen Handy die deutsche Hotline an. Man bietet mir an, meinen Flug auf die kommende Nacht umzubuchen. Und ich habe das Gefühl, dass mein Gegenüber nicht nachvollziehen kann, warum ich mich über diesen Service nicht ekstatisch freue. Mittlerweile beschimpfe ich die Dienstmuckel wahllos auf Deutsch. Dem Hotliner lese ich dermaßen die Leviten, dass der Kollege neben mir Mitleid mit dem Hotliner bekommt. Die Hotline will mich zwar umgebucht haben, will mich aber nicht einschecken geschweigedenn mir meinen Sitzplatz zuweisen. Es läge am System, das dauert erst 30 Minuten. Komisch nur, dass es bei Andreas, der dieselben Anfragen hat, auf Anhieb funktioniert.

Im Hotel rufe ich wieder bei Lufthansa an. Auch diesmal ist kein Check-In möglich. Dazu müsse ich zum Lufthansa-Schalter am Flughafen. Da war ich gerade, da ist mir so viel Inkompetenz, Dummheit und Ignoranz begegnet, dass ich kurz davor war, in einen Blutrausch zu verfallen. Danke, Lufthansa!

Sogar der Internet-Check-In steht mir nicht zur Verfügung. Ich werde es wieder und wieder versuchen. Die Maschine morgen wird dieses Land mit mir verlassen.

Danke, Lufthansa, für
  • die größte Dummheit, die mir je begegnet ist,
  • den unverschämtesten Service, den ich je erfahren habe,
  • das schlechteste Kunden- und Beschwerdemanagement, das ich je in Anspruch genommen habe,
  • die blödesten Ausreden, um das eigene Unvermögen zu rechtfertigen, die ich je gehört habe,
  • die sinnfreiste Organisation eines Check-In-Schalters seit Erfindung des Flughafens.

Liebe Lufthansa, sogar arabische Budget-Airlines sind besser als Du!

Liebe Lufthansa, wir sind noch nicht fertig miteinander.

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